PresseKat - Deutsche bei Einwanderungsfragen gespalten

Deutsche bei Einwanderungsfragen gespalten

ID: 1249915

(ots) - Flüchtlings- und Einwanderungsthemen werden in den
letzten Wochen und Monaten nicht nur in Deutschland kontrovers
diskutiert. Seit 2011 befragt das Marktforschungsinstitut Ipsos die
Bevölkerung in 24 Ländern repräsentativ zu ihrer Einstellung zum
Thema Immigration. Dabei zeigt sich in Deutschland ein breit
gefächertes Meinungsbild.

Mehr negativer als positiver Einfluss

Die große Mehrheit der deutschen Bevölkerung (87%) hat eine
steigende Einwanderungszahl innerhalb der letzten fünf Jahre
wahrgenommen. Mit der Frage, welchen Einfluss diese auf Deutschland
hat, tut man sich schwer. Jeder dritte Befragte kann sich nicht für
eine eindeutige Meinung entscheiden, wenn es darum geht, ob
Einwanderung eine positive oder negative Wirkung auf unser Land hat.
45 Prozent der Befragten sehen allerdings eher negative Einflüsse.
Entsprechend meinen auch nur 27 Prozent, Einwanderer würden sich
positiv auf die deutsche Wirtschaft auswirken, allerdings zeichnet
sich hier ein Tendenz des Umdenkens ab, denn 2014 waren nur 23
Prozent dieser Meinung. Immerhin jeder dritte Deutsche stimmt der
Aussage zu, dass Immigranten Deutschland zu einem interessanteren Ort
zum Leben machen. Allerdings votieren ebenso viele dagegen (33%) oder
sind in dieser Frage unentschieden (30%).

Weltweit sieht es im Durchschnitt nicht viel anders aus. Nur jeder
fünfte Befragte ist der Meinung, Immigration habe einen positiven
Einfluss auf sein Land. Die Deutschen liegen da genau auf dem
Durchschnittswert, im Gegensatz zu den Befragten in den
wirtschaftlich schnell aufstrebenden Ländern Saudi Arabien und
Indien, wo jeder zweite einen positiven Einfluss auf sein Land
sieht. In Frankreich (11%), Russland (11%), Ungarn (6%), Italien (5%)
und der Türkei (2%) gibt es dagegen kaum Menschen, die Positives in
dieser Frage sehen.





Weniger Deutsche sehen Jobs bedroht

In Deutschland sieht knapp jeder Dritte (30%) durch Einwanderer
die Jobchancen für Einheimische bedroht, das sind fünf Prozent
weniger als 2014. 39 Prozent sehen keine Job-Bedrohung, jeder vierte
(27%) ist in dieser Frage unentschieden. In dieser Frage
unterscheiden sich die Deutschen deutlich vom weltweiten
Durchschnitt, wo 45 Prozent die heimischen Jobs durch Zuwanderer
gefährdet sehen. Insbesondere in der Türkei (85%) und in Russland
(68%) haben die Menschen Sorge um eine immigrationsbedingte
Chancenreduzierung auf dem Arbeitsmarkt. In Schweden (25%) und in
Japan (24%) wird diese Sorge nur von einem Viertel der Bevölkerung
geteilt.

Prozess des Umdenkens zeichnet sich in Deutschland ab

Während zu Beginn der jährlichen Umfragen im Jahr 2011 noch 53
Prozent der Deutschen der Meinung war, dass es hierzulande zu viele
Einwanderer gibt, sank dieser Wert auf 51 Prozent im Jahr 2014 und
hat aktuell seinen bisher niedrigsten Wert von 43 Prozent erreicht.
Damit liegt Deutschland unterhalb des internationalen
Durchschnittswerts von 50 Prozent. Während 26 Prozent der Befragten
unentschieden sind, vertreten 27 Prozent nicht die Ansicht, dass es
in Deutschland zu viele Immigranten gibt.

International sticht die Türkei heraus, in der 92 Prozent der
Bevölkerung die Anzahl der Einwanderer als zu hoch betrachtet.
Ebenfalls zu viele Einwanderer haben aus Bevölkerungssicht Italien
(71%) und Russland (69%). Wenig Sorgen um zu viele Einwanderer machen
sich die Befragten in Japan (13%).

Steckbrief

Diese Ergebnisse stammen aus der repräsentativen Global(at)dvisor
Online Omnibus Umfrage, die vom 19. Juni bis 3. Juli 2015 in 24
Ländern durchgeführt wurde. Die teilnehmenden Länder waren
Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, China, Deutschland,
Frankreich, Großbritannien, Indien, Israel, Italien, Japan, Kanada,
Mexiko, Polen, Russland, Saudi-Arabien, Schweden, Spanien, Südafrika,
Südkorea, Türkei, Ungarn und die Vereinigten Staaten von Amerika. Für
die Studie wurde eine internationale Stichprobe von 17.533
Erwachsenen in den USA und Kanada zwischen 18 und 64 Jahren, in allen
anderen Ländern zwischen 16 und 64 Jahren, gezogen. In Deutschland
wurden ca. 1.000 Erwachsene befragt.

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Datum: 13.08.2015 - 14:56 Uhr
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