(ots) - Der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, Rudolf
Seiters, hat die fehlende europäische Solidarität in der
Flüchtlingsfrage kritisiert.
Hier sei "viel Egoismus im Spiel", sagte der ehemalige
Bundesinnenminister am Freitag im rbb-Inforadio: "Das ist schon ein
Stück weit beschämend". Seiters sprach sich zugleich für eine
konsequente Anwendung des geltenden Asylrechts aus. Vor diesem
Hintergrund sei auch die Diskussion, die gegenwärtig zum Thema
"sicherer Drittstaat" geführt werde, "richtig und wichtig": "Bei
allem Verständnis für Menschen, die aus Not, aus Armut, aus
wirtschaftlichen Gründen, mit der Hoffnung auf eine bessere
Lebensperspketive nach Deutschland kommen, so müssen wir doch sagen:
Das Asylrecht will die Menschen schützen, die politisch, religiös
verfolgt werden oder die durch Bürgerkriege oder Krieg in
unmittelbarer Lebensgefahr schweben. Und wenn wir hier nicht
differenzieren, dann werden wir gerade dieser
Asyl-Berechtigungsgruppe nicht die Aufmerksamkeit und nicht die Hilfe
geben können, die sie benötigt und die sie unbedingt braucht."
Der DRK-Präsident bezeichnete es als "tief beschämend", dass es in
Deutschland zum Teil "ausländerfeindliche Parolen und Angriffe auch
auf Helferinnen und Helfer" gebe: "Auf der anderen Seite steht eine
große Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung Deutschlands. Das darf man
nicht verkennen. Wir sind als DRK gegenwärtig beteiligt in 160
Notunterkünften, unter anderem auch in Zeltstädten, und wir erfahren
viel Zuspruch aus unserer Bevölkerung".
Das vollständige Interview können Sie hier nachhören:
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