(ots) - Mit der Klüngelei brechen
Die Studien, die beweisen könnten, inwieweit Leistungssportler in
der täglichen Praxis mit Doping in Kontakt kommen, gibt es
tatsächlich. Nur scheint der Weg dieser Studien an die Öffentlichkeit
weit, schwer und oft zum Scheitern verurteilt. Im Zuge der
Enthüllungen von ARD und der Sunday Times erhöht sich der Druck auf
den Leichtathletik-Weltverband kurz vor der WM in Peking enorm. Denn
die IAAF verhindert bis heute, dass eine von der
Welt-Anti-Doping-Agentur initiierte anonyme Umfrage zur WM 2011
veröffentlicht wird. Besonders erschreckend ist dabei, dass damals
eine große Anzahl an Sportlern freiwillig preisgab, bei der
Vorbereitung auf die Titelkämpfe verbotene Substanzen genommen zu
haben. Diese Geständnisse waren dem Weltverband offenbar zu heikel.
Die Wissenschaftler ließen sich einen Maulkorb umbinden. Für die
Sportler schien die Nachricht zu lauten: Kümmert euch um gute
Ergebnisse, nicht um die Hintergründe. Bereits vor vier Jahren hat
die IAAF damit den sauberen Sport mit Füßen getreten. Dass nun einige
russische Läufer lebenslänglich gesperrt werden sollen, ist ein
erstes Signal der IAAF bei der konsequenten Bekämpfung von
Dopingsündern. Es entbindet den Verband aber nicht davon, endlich mit
der Klüngelei zu brechen. Deutschlands Robert Harting zeigt, wie
Fairness geht: Er hat seine Blutwerte offengelegt. Solche Athleten
pflegt der Weltverband mit seiner Haltung nur sehr wenig.
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