PresseKat - Aktualisierte Pressemeldung zu "Menschen bei Maischberger" am Dienstag, 18. August 2015,

Aktualisierte Pressemeldung zu "Menschen bei Maischberger"
am Dienstag, 18. August 2015, um 22.45 Uhr

ID: 1250639

(ots) - Das Thema:

"Die Flüchtlingskrise: Politiker ratlos, Gesellschaft gespalten"
Deutschland und Europa erleben einen Ansturm von Flüchtlingen. Fast
täglich werden neue Rekordzahlen gemeldet. Bis Jahresende werden von
Experten weit über 500 000 Asylbewerber erwartet. Politik und
Gesellschaft scheinen überfordert. Die Debatte spitzt sich weiter zu.
Eine lautstarke Minderheit macht Front gegen die Flüchtlinge, auch
mit Gewalt. Ist die Aufnahme von Flüchtlingen nicht nur humanitäre
Pflicht, sondern schlicht und einfach geboten, weil wir dringend
viele Arbeitskräfte brauchen?

Gäste:

Anja Reschke (ARD-Moderatorin) Til Schweiger (Produzent /
Schauspieler) Andreas Scheuer, (CSU-Generalsekretär) Roland Tichy
(Wirtschaftsjournalist) Kazim Mohammadi (Asylbewerber und
Altenpflegehelfer) Sabine Domhan (Leiterin Alten- und Pflegeheim)

Anja Reschke

Ihr jüngster "Tagesthemen"-Kommentar zu der Hetze gegen
Flüchtlinge sorgte für Aufsehen. Die NDR-Journalistin ("Panorama"),
die einen "Aufstand der Anständigen" forderte, erhielt danach große
Zustimmung, aber auch offene Anfeindungen und unflätige
Beschimpfungen. Anja Reschke kritisiert die Untätigkeit der Politik:
"Wenn Leute vor dem Flüchtlingsheim in Freital 'Weg mit dem Dreck'
schreien, dann erwarte ich schon, dass dort auch mal die Kanzlerin
hinfährt und 'Finito' sagt."

Til Schweiger

"Ihr seid zum Kotzen! Wirklich! Verpisst Euch von meiner Seite,
empathieloses Pack! Mir wird schlecht!" So heftig reagierte der
Schauspieler und Filmproduzent auf fremdenfeindliche Kommentare,
nachdem er einen Spendenaufruf für Flüchtlinge auf seiner
Facebook-Seite gepostet hatte. Mit seiner Ankündigung, gemeinsam mit
Freunden ein "Vorzeige-Flüchtlingsheim" im Harz zu bauen, überraschte
Til Schweiger jetzt die Öffentlichkeit.





Andreas Scheuer

"Wir können nicht die ganze Welt retten", sagt der CSU-Politiker
und beklagt, dass der Druck durch Flüchtlinge kaum noch auszuhalten
sei. In seinem Wahlkreis in Passau kämen täglich 200 bis 300
Asylbewerber an, was deutlich über die Belastungsgrenze gehe, sagt
Andreas Scheurer. Um die Zahl der Flüchtlinge zu verringern, fordert
er ein rigoroses Abschieben von Wirtschaftsflüchtlingen aus den
Balkanstaaten: "Wer abgelehnt ist, muss ausreisen oder wird
abgeschoben!" Wer das in Frage stelle, gefährde den Zusammenhalt
unserer Gesellschaft.

Roland Tichy

"Wir müssen unterscheiden zwischen echten Flüchtlingen und
Wirtschafts-Einwanderern", fordert der langjährige Chefredakteur
(u.a. "Wirtschaftswoche"). Die Frage sei erlaubt: "Können wir die
Leute, die zu uns wollen, auch wirklich brauchen? Wollen sie sich
integrieren?" Für Roland Tichy steht fest: "Wir müssen den
Flüchtlingen helfen - die Wirtschafts-Einwanderer müssen uns helfen.
Wer hier arbeiten will, muss sein Können nachweisen, und das schon
vor Abreise und ohne Schlepper."

Kazim Mohammadi und Sabine Domhan

Als Jugendlicher floh der Afghane aus seiner Heimat. Vor sechs
Jahren kam Kazim Mohammadi nach Deutschland und landete in Schwäbisch
Gmünd. Dort hat er Deutsch gelernt, einen Hauptschulabschluss gemacht
und mit Hilfe von Sabine Domhan eine Ausbildung zum Altenpflegehelfer
gemacht. Für die Leiterin des Alten- und Pflegeheims ist der
23-Jährige unersetzlich geworden. "Es ist wichtig für uns, dass wir
Pflegekräfte haben und Kazim ist mit Herzblut dabei. Die Bewohner
mögen ihn sehr. Deswegen hat er von mir einen unbefristeten
Arbeitsvertrag bekommen." Doch Kazim droht die Abschiebung. Sein
Asylantrag wurde abgelehnt.

Redaktion: Klaus Michael Heinz (WDR)



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Tel: 089/5900 23876, E-Mail: agnes.toellner(at)DasErste.de
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Datum: 17.08.2015 - 09:54 Uhr
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