(ots) -
Seit August 2014 flohen zehntausende Jesiden vor dem Terror und
der Verfolgung der IS-Truppen. Tausende wurden ermordet, verschleppt
oder starben an Hunger und Erschöpfung. Weitere zehntausende Familien
harren seit Monaten in Flüchtlingslagern aus. Anlässlich des
Welttages der humanitären Hilfe weist der ASB erneut auf die
angespannte Lage der Flüchtlinge im Nordirak hin und ruft zu Spenden
auf.
Seit mehr als einem Jahr hilft der ASB den Flüchtlingen in den
Camps Berseve I und II in der Nähe von Zakho. Nach der Winterhilfe
konzentrierte sich das ASB-Engagement auf Hygienemaßnahmen und
-aufklärung, die gesundheitliche Versorgung der Flüchtlinge sowie den
Aufbau von Sozialstationen. Aktuell herrschen im Irak Temperaturen um
die 50 Grad. So werden selbst alltägliche Erledigungen erschwert.
Viele Menschen besitzen nur das, was sie bei ihrer Flucht tragen
konnten. Hinzu kommt, dass die meisten Familien in den Camps über
keine eigenen Einkommensmöglichkeiten verfügen und fast komplett von
externer Hilfe abhängig sind. "Wir unterstützen derzeit mehr als
3.000 Familien in den Camps Berseve I und II", erzählt Edith
Wallmeier, Leiterin der Auslandshilfe beim ASB-Bundesverband.
Neben der materiellen Unterstützung brauchen viele Menschen in den
Camps auch psychologische Hilfe. Sie sind von ihren Erlebnissen
traumatisiert. "Sie haben teils Unaussprechliches erlebt, Verwandte
und Freunde verloren. Sie trauern, haben Angst und wissen nicht, ob
sie je wieder zurück in ihre Heimat können. Das muss erst einmal
verarbeitet werden", berichtet Edith Wallmeier. Helfen können
Ansprechpartner und die Einrichtung einer Anlaufstelle, um Menschen
zu treffen und miteinander sprechen zu können. Dazu baut der ASB
derzeit zwei Gemeindezentren. "Dort können wir Raum schaffen für
Begegnung, Austausch und Hilfe."
Außerdem unterstützten im März 2015 vier deutsche Ärzte und
Rettungsassistenten des ASB die Gesundheitsstation in Berseve I. Die
lokalen Gesundheitsbehörden (DoH) hatten den ASB zuvor um
Unterstützung für die Strukturierung der Abläufe in den
Gesundheitsstationen gebeten. "Sie haben in den vier Wochen die
Behandlungsqualität verbessert. Statt wie bisher 300 Patienten,
werden jetzt nur noch 150 Menschen pro Tag behandelt", erklärt Edith
Wallmeier. So haben die Ärzte mehr Zeit, sich wirklich um ihre
Patienten zu kümmern, sie gewissenhaft zu untersuchen und zu
behandeln.
Achtung Redaktionen:
Carsten Stork (aus Köln), ASB-Projektkoordinator Nordirak arbeitet
seit einigen Monaten im Nordirak, um die ASB-Hilfe zu koordinieren.
Für Interviews steht er zur Verfügung. Bitte kontaktieren Sie dafür
die ASB-Pressestelle:
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Stichwort: Nordirak
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