(ots) - Weitere Verzögerungen bei den
Friedensverhandlungen im Südsudan haben 20 Monate nach Beginn des
brutalen Bürgerkriegs fatale Auswirkungen auf das Leben von Millionen
von Menschen, warnen die Hilfsorganisationen CARE und Oxfam. Die
Organisationen zeigen sich bestürzt darüber, dass die Konferenz in
Addis Abeba bisher keine Fortschritte für eine friedliche Lösung des
Konflikts erzielen konnte und ein Friedensschluss weiter aufgeschoben
wurde. "Etwa 4,6 Millionen Menschen sind von Hunger bedroht. Viele
Familien können sich keine Nahrungsmittel oder sauberes Trinkwasser
mehr leisten. Mangelernährung wird zu einem immer größeren Problem
und Menschen leiden durch schmutziges Wasser an tödlichen Krankheiten
wie Cholera", so Rama Anthony, stellvertretender Oxfam-Länderdirektor
im Südsudan.
"Das Ausmaß der Zerstörung im Südsudan ist unvorstellbar. Menschen
fliehen und müssen sich verstecken. Insgesamt sind mehr als zwei
Millionen Südsudanesen auf der Flucht; jeder vierte Südsudanese ist
akut von Hunger bedroht. Häufig haben sie keinen Zugang zu
lebensrettender Hilfe. Ohne Frieden werden die Kampfhandlungen weiter
zunehmen und es wird noch mehr Tote und Vertriebene geben. Der
Südsudan ist im Juli vier Jahre alt geworden. Wir können nur hoffen,
dass wir den fünften Geburtstag noch erleben", so Simon Chol Mialith,
der für CAREs Friedensprojekte im Südsudan zuständig ist.
CARE und Oxfam fordern ein sofortiges Ende aller Kampfhandlungen
und ernsthafte Bemühungen für dauerhaften Frieden, damit das Land
eine Chance auf nachhaltige und langfristige Entwicklung hat. Zudem
müsste die Hilfe für betroffene Menschen dringend aufgestockt werden.
Bisher wurde der Hilfsappell der Vereinten Nationen erst zur Hälfte
finanziert. Hilfsorganisationen können aufgrund mangelnder Gelder
lebensrettende Unterstützung nur begrenzt leisten.
CARE und Oxfam fordern außerdem:
-Die Konfliktparteien müssen ohne weitere Verzögerungen ein
Friedensabkommen beschließen. Um die Zivilbevölkerung zu schützen,
müssen sämtliche Kampfhandlungen sofort eingestellt werden und
Schritte zu einer nachhaltigen politischen Lösung umgehend
eingeleitet werden. -Geber müssen ausreichend Gelder für die
humanitäre Hilfe bereitstellen, um die negativen Auswirkungen des
Konflikts und der Wirtschaftskrise auf die Situation der Menschen
soweit wie möglich abzumildern. -Geber müssen längerfristige Hilfen
aufrechterhalten, um bisherige Erfolge zu verfestigen und den Zugang
zur Grundversorgung zu sichern. -Geber und Diplomaten müssen
Initiativen zur Versöhnung auf jeder gesellschaftlichen Ebene
unterstützen, einschließlich Graswurzelinitiativen. - Internationale
und regionale diplomatische Akteure sollten ihren Einfluss nutzen, um
Druck auf die Konfliktparteien auszuüben, damit Zivilisten Schutz
erhalten und eine politische Lösung für den Konflikt gefunden werden
kann. -Vor allem Frauen und Mädchen benötigen Unterstützung. Sie
sind vom anhaltenden Konflikt besonders betroffen und Gewalt sowie
Benachteiligung meist vollkommen ungeschützt ausgesetzt.
Ãœber CARE:
CARE wurde 1945 in den USA gegründet, um Armut und Hunger in
Europa mit über 100 Millionen CARE-Paketen zu lindern. Allein in
Deutschland wurden damals zehn Millionen CARE-Pakete verteilt. Heute
setzt sich CARE in 90 Ländern mit überwiegend einheimischen Kräften
für die Überwindung von Not, Armut und Ausgrenzung ein und beteiligt
insbesondere Frauen und Mädchen. CARE hat Beraterstatus bei den
Vereinten Nationen und hilft unabhängig von politischer Anschauung,
religiösem Bekenntnis oder ethnischer Herkunft. CARE ist Mitglied im
Deutschen Spendenrat und wurde in den vergangenen Jahren für seine
transparente Berichterstattung immer mit einem der oberen Plätze des
Transparenzpreises von PricewaterhouseCoopers ausgezeichnet. Im
vergangenen Jahr hat CARE über 72 Millionen Menschen weltweit
unterstützt. Mehr unter www.care.de
Ãœber Oxfam:
Oxfam ist eine internationale Nothilfe- und
Entwicklungsorganisation, die weltweit Menschen mobilisiert, um Armut
aus eigener Kraft zu überwinden. Dafür arbeiten im Oxfam-Verbund 17
Oxfam-Organisationen Seite an Seite mit rund 3.000 lokalen Partnern
in mehr als 90 Ländern. Mehr unter www.oxfam.de
Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Johanna Mitscherlich, CARE Deutschland-Luxemburg, 0228-9756348,
E-Mail mitscherlich(at)care.de
Steffen Küßner, Oxfam Deutschland, Tel.: 030-45 30 69 710, E-Mail:
skuessner(at)oxfam.de