(ots) -
- Ehemaliges Klinikgebäude wird zur spezialisierten
Erstunterkunft
- Klinikbelegschaft kommt aus 60 Nationen und bietet Unterstützung
an
Das Asklepios Klinikum Harburg wird kurzfristig ein Klinikgebäude
für die Erstunterbringung von bis zu 90 Flüchtlingen zur Verfügung
stellen. Asklepios hatte der Stadt und dem Harburger
Bezirksamtsleiter das Gebäude angeboten. Nach einer vorangegangenen
Eignungsprüfung hat die Innenbehörde jetzt grünes Licht für die
Unterkunft gegeben. Ende August werden die ersten Flüchtlinge
einziehen. Aufgrund des barrierefreien Gebäudes und der unmittelbaren
Nähe zum Krankenhaus sollen überwiegend Schwangere, Frauen mit
Kindern sowie Personen, die medizinische Hilfe benötigen, an diesem
Standort untergebracht werden. Als größter Gesundheitsdienstleister
in Hamburg möchte Asklepios bei der Unterbringung der wachsenden Zahl
von Flüchtlingen einen Beitrag leisten. Das Gebäude, das nun für die
Flüchtlinge frei gemacht wird, ist ein ehemaliges Bettenhaus, das
derzeit als Lager dient. Die Flüchtlingsbetreuung übernimmt der
städtische Betreiber fördern & wohnen; die Klinik wird sich um die
Ausstattung der Räume und die Verpflegung der Bewohner kümmern.
"Angesichts des großen Zustroms von Flüchtlingen, die in unserer
Stadt Hilfe suchen, ist es für uns als Unternehmen eine
Selbstverständlichkeit, einen Beitrag zur Linderung der Not der
Menschen zu erbringen. Neben der psychosozialen Betreuung von
Flüchtlingen, die wir ohnehin schon seit Monaten anbieten, werden wir
in Harburg nun zusätzlich einen Beitrag zur Unterbringung und
Integration von Flüchtlingen leisten", sagt Dr. Thomas Wolfram,
Sprecher der Geschäftsführung der Asklepios Kliniken Hamburg GmbH.
Thomas Völsch, Leiter des Bezirksamts Harburg, begrüßt die
Aktivitäten des Asklepios Klinikums: "Asklepios hat schnell und
unbürokratisch Unterstützung angeboten und trägt damit ganz erheblich
zur Entspannung der Flüchtlingssituation bei. Besonders hervorzuheben
ist dabei, dass es sich hier um eine für Hamburg völlig neue Form der
Unterbringung handelt. Denn die Flüchtlinge setzen sich vorwiegend
aus Schwangeren, Kleinkindern und Behinderten zusammen. Sie werden
aus den anderen Erstaufnahmeeinrichtungen eigens nach Harburg
gebracht, weil sie hier dank der unmittelbaren Nähe zur Klinik
besonders gut betreut werden können. Und auch der Zugang zur
Unterkunft wird barrierefrei sein", so Völsch.
"In unserem Klinikum in Harburg arbeiten Menschen aus 60 Nationen,
unser Patientenklientel ist ebenso multikulturell - schon deshalb
gibt es hier eine gute Basis für dieses Vorhaben", so Marco Walker,
Geschäftsführender Direktor des Asklepios Klinikum Harburg. "Die
Flüchtlinge können ab Ende August zwei komplette Etagen in Haus 2
beziehen, im gleichen Gebäude befindet sich auch die
Klinikverwaltung, außerdem die Haustechnik und unsere Klinik-Kita.
Wir leben also quasi Tür an Tür miteinander, " so Walker.
Aktuell hat die Klinik eine Task Force eingerichtet, um das
weitere Vorgehen zu planen. "Wir stimmen natürlich alle Aktivitäten
sehr eng mit den zuständigen Behörden und mit fördern & wohnen ab,
aber wir werden sicherlich auch mit eigenen Aktionen gemeinsam mit
unseren Mitarbeitern dazu beitragen, dass sich die Menschen bei uns
wohlfühlen. Natürlich sind wir auch für Unterstützung und
ehrenamtliche Helfer aus der Nachbarschaft dankbar", so Walker. Fest
geplant ist bereits die Gründung eines gemeinsamen Hilfsvereins von
Klinikum und Unterstützern, der sich für die Integration der
Flüchtlinge engagiert.
Das dreistöckige, vor rund 100 Jahren als Kaserne konzipierte
Gebäude (Haus 2) wurde zuletzt durch die Abteilung Kardiologie
(Herzmedizin) belegt. Letztere ist dann in den großen Klinikneubau
gegenüber umgezogen, so dass die Räumlichkeiten aktuell für die
Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung stehen. Die
Unterbringung ist bis zum Frühjahr geplant, denn die Klinik
beabsichtigt schon seit längerem, dort eine Schule für medizinische
Berufe einzurichten. Dieses Vorhaben wurde auch schon seitens der
Gesundheitsbehörde genehmigt.
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