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NOZ: Gespräche mit Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime und Günter Burkhardt, Geschäftsführer Pro Asyl

ID: 1252694

(ots) - Zentralrat der Muslime verlangt "Aufschrei"
gegen Angriffe auf Flüchtlinge

Vorsitzender Mazyek fordert von Politikern mehr Sensibilität in
Asyl-Debatte - Pro Asyl spricht von "rassistischem Terror"

Osnabrück.- Angesichts der steigenden Zahl von Angriffen auf
Flüchtlingsheime hat der Zentralrat der Muslime deutsche Politiker zu
mehr Sensibilität in der Asyl-Debatte aufgerufen. In einem Gespräch
mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) sagte der Vorsitzende
Aiman Mazyek: "In der aufgeheizten Diskussion ist es geboten,
sachlich zu bleiben und nicht durch Stammtischparolen ein Klima der
Feindseligkeit zu fördern." Er sehe die Gefahr, dass durch
Verallgemeinerungen mit Blick auf Flüchtlinge Vorurteile geschürt und
Radikale bestärkt würden, sagte Mazyek. Zugleich forderte er die
deutschen Spitzenpolitiker auf, es unzweifelhaft und vernehmlich zu
verurteilen, wenn Flüchtlingsunterkünfte angegriffen würden. "Hier
fehlt mir bisher der Aufschrei", kritisierte der
Zentralrats-Vorsitzende.

Auch die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl forderte, Bevölkerung
und Politiker müssten angesichts der Übergriffe klarer Position
beziehen. Geschäftsführer Günter Burkhardt sagte der Zeitung:
"Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte sind rassistischer Terror, aber
bislang werden sie gesellschaftlich noch nicht als solcher
wahrgenommen." Politiker müssten achtgeben, dass sie in der
Asyl-Debatte keine Vorurteile bedienten und damit eine Stimmung
erzeugten, die Rechten Auftrieb gebe. Zugleich mahnte er eine
konsequente Strafverfolgung nach Angriffen auf Flüchtlinge an.
Burkhardt kritisierte die Aussage von Bundesinnenminister Thomas de
Maizière, die erwarteten 800.000 Flüchtlinge bis Jahresende seien auf
Dauer zu viele. Der Pro-Asyl-Chef hält dagegen: "Angesichts der
Flüchtlingskatastrophe vor Europas Grenzen gibt es keine




Handlungsalternative." Er betonte: "Die Grenzen zu schließen und die
Menschen zurückzuschicken in lebensgefährliche Situationen - das ist
keine Option in einem Europa, in dem die Menschenrechte gelten."
Deshalb müsse sich Deutschland der Herausforderung stellen.



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Datum: 21.08.2015 - 12:31 Uhr
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