(ots) - Kabarettist und Autor Marius Jung geht in seinem
aktuellen Buch "Moral für Dumme" als Schwarzer hart mit den
Vertretern der Politischen Korrektheit und deren Sprachverbote ins
Gericht. Besser gesagt: Mit deren Methoden - nicht mit deren Ziel.
"Ich bezweifele nicht, dass Worte verletzen können, dennoch sollten
wir mehr über Haltung sprechen als über politische Korrektheit bei
der Wortwahl", sagte Jung dem Magazin des "Kölner Stadt-Anzeiger"
(Samstags-Ausgabe). "Wir sollten differenzierter damit umgehen.
Nehmen wir den Begriff `Obdachloser', der den `Penner' ersetzte, was
rein gar nichts an dem Problem änderte, dass die Menschen kein
Zuhause haben."
Statt dass sich die Menschen den lieben langen Tag darüber
Gedanken machten, wie sie ihn nennen könnten, sollten sie Zeit und
Gedanken nutzen, ihm Respekt zu zollen. Ihn als den zu sehen, der er
ist und nicht der, der einem Bild im Kopf entspricht. "Gut wir
brauchen Klischees, um jemanden schnell einschätzen zu können, aber
ich erwarte, dass diese Vorverurteilungen wieder revidiert werden
können. Viele Leute sprechen mit mir wie mit einem Einzeller. Selbst
wenn ich in perfektem Hochdeutsch antworte hören sie nicht auf damit
entweder in einer Art Babysprache zu sprechen- als ob die
Vereinfachung der Grammatik einem, der vermeintlich kein Deutsch
versteht, den Satz verständlicher zu machen würde. Oder extrem laut -
auch das erhöht nicht die Verständlichkeit vermeintlich fremder
Vokabeln." Jungs Rezept gegen Rassismus: "Sich miteinander
beschäftigen und Lachen bis es im Halse stecken bleibt - dann haben
wir begriffen."
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