PresseKat - Delfinkalb stirbt nach nur einer Woche - Kritik vom WDSF

Delfinkalb stirbt nach nur einer Woche - Kritik vom WDSF

ID: 1253272

(ots) - Das Delfinkalb im Duisburger Delfinarium hat nur
eine Woche in Gefangenschaft überlebt. Von 27 Nachzuchten im
Duisburger Zoo gelang damit nur mit sieben Tieren die Aufzucht. Der
Nürnberger Tiergartendirektor Dag Encke im Jahr 2013 anlässlich einer
Bundestagsanhörung zu den Todesfällen im Delfinarium Duisburg: "Von
den 26 Geburten waren fünf Totgeburten. Elf Jungtiere starben in den
ersten 13 Lebenstagen. Ein Jungtier starb nach 67 Tagen. Ein Jungtier
starb nach zwei Jahren. Ein Tier starb im Alter von elf Jahren."

Einen Tag vor dem Tod des Delfinkalbs fand im Zoo am Samstag den
22. August auch vor dem Delfinarium eine Ferrari-Show statt. Einen
ersten Fototermin mit den "eleganten Flitzern" gab es bereits am
vergangenen Mittwoch. "Hat der unerträgliche Lärm zum Tod des
Delfinbabys beigetragen?", fragt das Hagener Wal- und
Delfinschutz-Forum (WDSF). In der Richtlinie zur Delfinhaltung
(Säugetiergutachten) heißt es nach Angaben des WDSF: "Tiere sind so
zu halten, dass den biologischen und den Erhaltungsbedürfnissen der
jeweiligen Art Rechnung getragen wird. Die Haltung orientiert sich an
den natürlichen Lebensbedingungen, den aktuellen wissenschaftlichen
Erkenntnissen und tiergartenbiologischen Erfahrungen. ...Die Tiere
sind vor übermäßigem Lärm zu schützen." Der Zoo selbst hatte die
Ferrari-Show auf seiner Facebook-Seite angekündigt und sprach dort
von einem "PS-starken Event".

WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller: "Es ist skandalös, dass der
Zoo-Direktor Achim Winkler unmittelbar nach der Geburt des
Delfinbabys eine lautstarke Ferrari-Show direkt vor dem Delfinarium
zugelassen hat. Das grenzt an Tierquälerei. Aus Tierschutzsicht
bedauern wir das Ableben des Delfinbabys aus tiefstem Herzen." Nach
vom WDSF ermittelten über 60 verstorbenen Meeressäugern im Duisburger
Delfinarium fordert die Tierschutzorganisation erneut einen




Nachzuchtstopp und die Beendigung der "katastrophalen Delfinhaltung".

Der Zoo Duisburg in einer ersten Stellungnahme zum Tod des
Delfinbabys: "...Die Tatsache, dass auch im Freiland aufgrund des
nicht gegebenen Immunitätsstatus neugeborener Delfine eine dramatisch
hohe Jungtiersterblichkeit als populationsregulierender Faktor
gegeben ist, stellt für den Zoo keinen Trost dar, zumal die
Zoomitarbeiter nun wieder befürchten müssen, sich gegenüber haltlosen
Anschuldigungen selbsternannter Delfinschützer behaupten zu müssen.
...". Das verstorbene Jungtier wäre zur pathologischen Untersuchung
an eine veterinärmedizinische Hochschule gebracht worden.

Im Freiland liege die Jungsterblichkeit allerdings definitiv nicht
so "dramatisch hoch" wie in Gefangenschaft im Duisburger Delfinarium
mit nun rund 75 Prozent, wie der Zoo zu vermitteln versuche, meint
das WDSF. Die Todesrate im Delfinarium sei allerdings dramatisch,
sagt der WDSF-Geschäftsführer. Der Hinweis des Zoos auf die "nun
befürchteten haltlosen Anschuldigungen selbsternannter
Delfinschützer" stelle dem Zoo ein Armutszeugnis aus und lasse jede
Sachlichkeit und Einsicht fehlen, so das WDSF.

Der Streit zwischen dem Zoo und dem WDSF geht weiter. In der
vergangenen Woche hatte der Zoo Duisburg auf seiner Homepage die
Behauptung aufgestellt, dass sich das WDSF gegenüber einem
Radiosender geäußert hätte, dass es sich bei dem Delfinkalb um eine
Inzucht handeln würde. Gegen diese Unterstellung hat das WDSF eine
einstweilige Verfügung beim Amtsgericht Duisburg beantragt. Weiterhin
ist vor dem Oberverwaltungsgericht Münster eine Berufungsklage des
WDSF gegen den Zoo Duisburg wegen mangelnder Auskunftspflicht
anhängig. --

Bisherige Jungsterblichkeit im Delfinarium Duisburg:
http://ots.de/RHCma

WDSF-Homepage zum Bestand:
http://www.wdsf.eu/index.php/delfinarien/delfinarium-duisburg/bestand

Ferrari-Show im Zoo Duisburg: http://ots.de/LqmVZ

Stellungnahme des Zoo Duisburg: http://ots.de/OwA5I

Zoo Duisburg - Angebliche WDSF-Behauptung zur Inzucht des
Delfinkalbs: http://ots.de/O9bTB



Pressekontakt:
Jürgen Ortmüller
Gesellschafter-Geschäftsführer
Mobil: 0151 24030 952

Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF)
gemeinnützige UG (haftungsbeschränkt)
Möllerstr. 19
58119 Hagen
0049/(0)2334/919022 tel
0049/(0)2334/919019 fax

E-mail: wds-forum(at)t-online.de
Homepage: www.wdsf.de


Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Erweiterungsbau offiziell fertiggestellt NABU-Storchenbilanz: Im Westen gut, im Osten trüb
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 24.08.2015 - 13:31 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1253272
Anzahl Zeichen: 4851

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Hagen



Kategorie:

Umwelttechnologien



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Delfinkalb stirbt nach nur einer Woche - Kritik vom WDSF"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF)