(ots) - Flüchtlingskinder: GEW-Vorsitzende schlägt
Einsatz pensionierter Lehrer vor
Bis zu 400.000 Flüchtlingskinder zusätzlich in den Schulen - Bund
soll Länder finanziell stärker unterstützen
Osnabrück. Angesichts der steigenden Zahl von Flüchtlingskindern
hat Marlis Tepe, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und
Wissenschaft (GEW), die Länder dazu aufgefordert, mehr Lehrkräfte
einzustellen. Finanzielle Unterstützung dazu sollte vom Bund kommen.
In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag)
sagte die GEW-Chefin, "die Politik soll Ressourcen in die Hand nehmen
und mehr Geld in die Länder überweisen. Warten ist nicht der richtige
Weg."
Von den 800.000 für das Jahr 2015 erwarteten Flüchtlingen seien
rund die Hälfte Kinder, die der Schulpflicht unterlägen. "Das
bedeutet, dass binnen zwölf Monaten bis zu 400.000 Kinder neu in die
Schulen kommen", sagte Tepe. Um der Lage gerecht zu werden, verfügten
die Länder über viel zu wenig Lehrkräfte.
Wo nötig, sei es eine Möglichkeit, auf pensionierte Lehrkräfte
zurückzugreifen, erklärte die Gewerkschaftsvorsitzende. Zudem müssten
die Lehrer besser ausgebildet werden, um neu angekommene
Flüchtlingskinder ins deutsche Bildungssystem zu integrieren. Bereits
im Studium sollten die angehenden Lehrkräfte auf die
Herausforderungen vorbereitet werden. Nicht nur die Deutschlehrer
sollten wissen, wie man den Schülern die deutsche Sprache näher
bringt. "In jedem Fach sollte Sprachförderung ein wichtiges Thema
sein", so Tepe weiter. Den Flüchtlingskindern die deutsche Sprache
beizubringen, sei jedoch nicht die einzige Herausforderung für die
Lehrer. Da viele Kinder aus Kriegsgebieten kommen und durch die
dortigen Geschehnisse traumatisiert seien, müssten die Lehrer auch
psychologisch geschult werden.
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