(ots) - Mehr Abschreckung ist nötig
Erst fünf Tage ist diese Weltmeisterschaft alt. Unter einem
glücklichen Stern steht sie wirklich nicht. Dass jetzt in Peking zwei
Läuferinnen aus Kenia erwischt worden sind, unterstreicht nur die
schlimmen Befürchtungen: Die Leichtathletik hat trotz aller Abwehr-
und Beschwichtigungsversuche ein echtes Doping-Problem. Es dürfte
sogar viel größer sein als vor wenigen Jahren, denn auch die Nationen
aus Afrika, explizit Kenia, haben doping-technisch aufgeholt. Die
offensichtliche "Maskierung" des verbotenen Mittels durch ein anderes
bei beiden Läuferinnen setzt Wissen voraus. Neue Register müssen also
gezogen werden, wenn es um spürbare Sanktionen geht. Eine lebenslange
Sperre könnte mehr abschrecken. Auch das deutsche Anti-Doping-Gesetz
wird dies leisten. Dann brauchen sich Athleten nicht mehr, wie jetzt
der Fall, so offen darüber zu beklagen, bei der WM mit dem zweimal
überführten US-Sprinter Justin Gatlin in einem Stadion starten zu
müssen. Schon seit den Enthüllungen über eine geheime Datenbank des
Weltverbandes IAAF mit verdächtigen Blutwerten zahlreicher Sportler
kochen die Diskussionen hoch. In Peking selbst verwahrt sich auch der
neu gewählte IAAF-Präsident Sebastian Coe heftig gegen die Vorwürfe,
man habe Fälle nicht weiterverfolgt und geriert sich als
Anti-Doping-Kämpfer. Nun aber muss der frühere Läufer-Star konkret
zeigen, dass er gewillt ist, keinen Fehlstart hinzulegen.
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