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Im Jahre 1590 gründeten die Brüder Hans und Paul Berenberg ihre
Firma in Hamburg, die in der kommenden Woche als zweitälteste Bank
der Welt ihr 425-jähriges Bestehen feiert. Der Blick nach vorn und
die Bewahrung von Tradition sind für das Bankhaus gleichermaßen
wichtig.
Die beiden Brüder Berenberg kamen aus Antwerpen, wo sie als
niederländische Protestanten vor die Wahl gestellt wurden, entweder
zum katholischen Glauben überzutreten oder das Land zu verlassen.
Hamburg, das zu dieser Zeit einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung
erlebte, sollte ihre neue Heimat werden. In Ermangelung eines
funktionierenden Bankensystems übernahmen die Kaufleute im Laufe der
Zeit selbst die Finanzierung der Warengeschäfte. Sie gewährten ihren
Kunden Kredite und bevorschussten die Sendungen ihrer Lieferanten.
Im 19. Jahrhundert gehörten die Berenbergs zu den Gründern
bedeutender Unternehmen wie der Hapag, dem Norddeutschen Lloyd oder
der Hongkong and Shanghai Banking Corporation. Auch stellten sie
Hamburger Senatoren, Ratsherren und vier Präsides der Handelskammer.
Für seine Verdienste um die Schaffung des Hamburger Freihafens
erhielt John Berenberg-Gossler 1889 den preußischen Adel.
Heute ist Berenberg eine der führenden Privatbanken in Europa mit
1.250 Mitarbeitern an 19 Standorten in Europa, Amerika und Asien. Der
Fokus liegt auf dem Dienstleistungsgeschäft und auf der unabhängigen
Beratung in den Bereichen Private Banking, Investment Banking, Asset
Management und Corporate Banking.
Während viele Bankhäuser inzwischen zu internationalen
Finanzkonzernen gehören, wird die Hamburger Privatbank auch heute
noch von persönlich haftenden Gesellschaftern geführt. Der
inhabergeführten Bank fühlen sich insbesondere vermögende Familien,
Privatiers, Unternehmer und Stiftungen eng und langfristig verbunden.
Aber auch im Kapitalmarktbereich gehört Berenberg heute zu den
bedeutenden Marktteilnehmern, unterhält mit über 80 Aktienanalysten
das zweitgrößte Research-Team einer deutschen Bank und hat 2014 die
meisten Börsengänge und Kapitalerhöhungen im deutschsprachigen Raum
begleitet. Im Jubiläumsjahr erhielt Berenberg bedeutende
Auszeichnungen: Im Report "Elite der Vermögensverwalter"
(Handelsblatt) wurde sie erneut mit Platz 1 ausgezeichnet, bei den
"Global Private Banking Awards" (Financial Times Group) zur "Best
Private Bank in Germany" und bei den renommierten Euromoney Awards
zum "Best Equity House in Germany" gekürt.
"Wenn man sich fragt, wie ein Unternehmen so alt werden kann, dann
sind unsere Prinzipien wichtig, die wir immer berücksichtigt haben.
Wir stellen die Interessen unserer Kunden in den Mittelpunkt und
gehen sehr verantwortungsvoll mit dem uns entgegengebrachten
Vertrauen um. Unsere jahrhundertelange Historie ist Ansporn und
Verpflichtung zugleich - dennoch beschäftigen wir uns nicht in erster
Linie mit der Vergangenheit, sondern agieren in der Gegenwart und
gestalten die Zukunft", erläutert Dr. Hans-Walter Peters, Sprecher
der persönlich haftenden Gesellschafter, die Maxime Deutschlands
ältester Privatbank, die zugleich eine der dynamischsten in Europa
ist.
Eine Broschüre über die Firmengeschichte und Bildmaterial finden
Sie zum Download unter: https://www.berenberg.de/jubilaeum
Meilensteine der Firmengeschichte:
1590 - Gründung
Die niederländischen Glaubensflüchtlinge Hans und Paul Berenberg
gründen ihre Firma in Hamburg. Sie sind im Tuchhandel tätig und
betreiben Im- und Exportgeschäfte.
1618-48 - Dreißigjähriger Krieg
Hamburg bleibt neutral, beliefert Freund und Feind und kann so seinen
Wohlstand u. a. als Lager- und Bankenplatz ausbauen.
1684 - Bürgereid
Cornelius Berenberg leistet den Hamburger Bürgereid und eröffnet
damit nachfolgenden Generationen die Möglichkeit, öffentliche Ämter
zu bekleiden.
Ende des 17. Jh. - Fokus auf Bankgeschäfte
Es existiert noch kein funktionierendes Bankensystem. Die Familie
mehrt ihr im Handel erworbenes Vermögen durch die Übernahme von Geld-
und Versicherungsgeschäften und betätigt sich zunehmend als Bankier.
1735 - Ratsherr
Rudolph Berenberg wird in den Rat der Stadt gewählt. Mit der Stellung
als Ratsherr ist eine besondere Bonität verbunden.
1756-63 - Siebenjähriger Krieg
Der Krieg fördert die Hamburger Wirtschaft - sowohl den Warenhandel
als auch das Kreditgeschäft. Nach Kriegsende gehen die Geschäfte
abrupt zurück und viele Hamburger Firmen müssen mit Liquidität
versorgt werden - auch Berenberg.
1833 - Die neue Welt
Die Generation von Senator Johann Heinrich Gossler, er war als erster
familienfremder Teilhaber aufgenommen worden, stellt die Weichen für
Hamburg als wichtigen Wirtschafts- und Finanzplatz. Unter seiner
Leitung gründet Berenberg Tochterunternehmen in Boston und New York.
1847 - Die Gründerzeit
Der Handel in der Hansestadt blüht, Aktiengesellschaften entstehen.
Die Berenbergs gehörten zu den Gründern etwa der Hapag, des
Norddeutschen Lloyd und der Hongkong and Shanghai Banking
Corporation.
1889 - Freiherr dank Freihafen
Mit dem Zollanschluss Hamburgs an das Deutsche Reich sind die
Planungen eines Freihafens verbunden. In Anerkennung hier erworbener
Verdienste wird John Berenberg-Gossler in den preußischen Adelsstand
erhoben.
1932 - Kein aktives Bankgeschäft
Cornelius Freiherr v. Berenberg-Gossler steuert das Unternehmen
erfolgreich durch zwei Weltkriege. 1932 zieht er sein Haus aus dem
aktiven Bankgeschäft zurück und ist als Holdinggesellschaft tätig,
die Beteiligungen u. a. an zwei in der Vermögensverwaltung tätigen
Privatbanken hält.
1948 - Neubeginn
Berenberg öffnet die Schalter im neuen Domizil am Alten Wall neben
dem Hamburger Rathaus.
Ab 2000 - Expansion Berenberg verstärkt seine regionale Expansion,
Niederlassungen in Deutschland und später auch im Ausland werden
eröffnet.
2010 - Anteilskauf
Erstmals in der neueren Geschichte erwerben mit Dr. Hans-Walter
Peters und Hendrik Riehmer zwei persönlich haftende Gesellschafter
einen großen Unternehmensanteil - sie verfügen heute über 26,1
Prozent. Das stärkt Berenbergs Position als inhabergeführte
Privatbank.
2015 - 425 Jahre Berenberg
Berenberg feiert sein 425-jähriges Bestehen.
Pressekontakt:
Karsten Wehmeier
Direktor Unternehmenskommunikation
Telefon +49 40 350 60-481
karsten.wehmeier(at)berenberg.de