(ots) - Diabetes-Gesellschaft: Ungesunde Lebensmittel
höher besteuern, gesunde Nahrung entlasten
Forderung nach Zucker- und Fettsteuer im Kampf gegen Ãœbergewicht -
"Jedes Jahr 35 Milliarden Euro Behandlungskosten"
Osnabrück. Die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) hat Bundestag
und Bundesregierung aufgefordert, im Kampf gegen das wachsende
Problem von Ãœbergewicht und Folgekrankheiten wie Diabetes, besonders
zucker- und fetthaltige Lebensmittel zu besteuern, gesunde Nahrung
hingegen steuerlich zu entlasten. Im Gespräch mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" sagte DDG-Geschäftsführer Dietrich Garlichs: "In
Deutschland gibt es bereits über sechs Millionen Menschen mit
Diabetes, und jedes Jahr kommen 300.000 hinzu. Die Kosten gefährden
die Finanzierbarkeit des Gesundheitssystems." Seinen Angaben zu Folge
beliefen sich die jährlichen Ausgaben für die Behandlung der
Krankheit und ihrer Folgen bereits jetzt auf 35 Milliarden Euro. Das
Geld fehle an anderen Stellen.
"Alle bisherigen Appelle haben nichts gebracht", sagte Garlichs
der "NOZ". Dabei widersprach er dem Vorwurf, eine Fett- und
Zuckersteuer würde besonders Geringverdiener treffen und sei daher
sozial ungerecht. "Das Gegenteil ist der Fall: Werden im gleichen Zug
die Steuern auf gesunde Lebensmittel gesenkt, profitieren
Geringverdiener nicht nur finanziell, sondern auch gesundheitlich."
Gerade im Bereich der unteren Einkommensgruppen sei der Konsum
ungesunder Lebensmittel vergleichsweise hoch. Diese höher zu
besteuern und auf diesem Weg das Kaufverhalten zu beeinflussen sei
auch mit Blick auf die gesamtgesellschaftlichen Folgekosten
notwendig.
Auch den Nahrungsmittelproduzenten entstünde kein Nachteil, so
Garlichs. "Wenn für alle Hersteller die gleichen Bedingungen
herrschen, dann besteht nicht die Gefahr einer
Wettbewerbsverzerrung." Außerdem profitiere die Lebensmittelindustrie
davon, wenn Menschen gesünder seien und daher länger lebten
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