Seit ihren jüngsten Höchstständen haben die Aktienmärkte in Europa und den USA über 15% (in Euro) verloren. In Asien und den Schwellenländern liegt der Rückgang sogar bei über 30%. Die Verlangsamung der chinesischen Wirtschaft und die Entscheidung des chinesischen Behörden, ihre Währung abzuwerten, werden gemeinhin als Hauptursachen dieses Rückgangs genannt.
(firmenpresse) - Wie immer liegt der wahre Grund jedoch auch in der Haltung mit der die Anleger die eindeutigen Zeichen ignoriert haben, dass trotz der unkonventionellen geldpolitischen Maßnahmen der Währungshüter das Wachstum schwach bleibt. Und wie so oft in ausgeprägten Baissephasen wird nicht zwischen Werten unterschieden. So verlieren insbesondere auf den asiatischen Märkten Qualitätsaktien oft ebenso viel an Wert wie Aktien von minderer Qualität.
Die aktuelle Korrektur kann durchaus als gesund betrachtet werden. Wenn auch niemand weiß, wie lange sie anhalten wird, so ist doch festzustellen, dass für die Aktienmärkte nicht plötzlich alles negativ geworden ist. So wird der starke Kursrückgang zum Beispiel die Bereitschaft der amerikanischen Federal Reserve zu einer Zinserhöhung zumindest in Frage stellen. Umso mehr, da die Strategie der US-amerikanischen Behörden, das Wachstum wiederzubeleben, auch auf einer Hausse der Finanzaktiva beruht, welche über den sogenannten Reichtumseffekt eine positive Auswirkung auf den Konsum und die Investitionen haben soll. Sie werden einem zu starken Kursverfall also gegebenenfalls nicht tatenlos zusehen. Gleiches gilt für die chinesischen Behörden. All dies sollte die Korrekturen an den Aktienmärkten zumindest begrenzen, es sei denn, man wäre der Überzeugung, dass die Autoritäten die Fähigkeit verloren haben, die Märkte zu beeinflussen. Auf wirtschaftlicher Ebene ist es außerdem so, dass es beim Rückgang der Öl – und Rohstoffpreise nicht nur Verlierer gibt. So können zum Beispiel der amerikanische Konsument und viele asiatische Länder (wegen ihrer Rohstoffabhängigkeit) zu den Gewinnern dieser Entwicklung gezählt werden.
Es ist im heutigen Umfeld wichtig festzuhalten, dass die Argumente für Aktien nicht auf der Annahme beruhen, dass die Weltkonjunktur sich verbessern wird. Ganz im Gegenteil. Eins der Risiken, die weiterhin die Märkte belasten könnten ist, dass die Investoren immer noch nicht die ökonomische Realität und das schwache Wachstum eingepreist haben. Das Hauptargument für Aktien beruht auf dem Fehlen von Alternativen in einem 0%-Zinsumfeld. Dieses Argument gilt natürlich nur, solange die Unternehmensgewinne nicht einbrechen oder die Bewertung der Aktienmärkte exzessiv wird. Beides ist unserer Meinung nach noch nicht der Fall. Selektivität bei der Aktienauswahl ist jedoch ausgesprochen wichtig. Schwaches Wachstum einerseits und fehlende Alternativen andererseits sprechen für Qualitätsaktien und Dividendenwerte (siehe Artikel vom 5. August 2015), natürlich unter der Voraussetzung, dass man bereit ist, die damit verbundene Volatilität zu akzeptieren.
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