(ots) - Deutsche Polizeigewerkschaft rechnet nach
österreichischer Flüchtlingstragödie mit weiteren "grausamen
Nachrichten"
Vorsitzender Wendt: Festnahme von Schleppern nützt nichts - "Wir
müssen an die Hintermänner herankommen" - Appell an EU
Osnabrück. Die Deutsche Polizeigewerkschaft rechnet nach dem Fund
eines Lkw mit 71 toten Flüchtlingen bei Wien mit "weiteren grausamen
Nachrichten dieser Art". Wenn nur die letzten Glieder von
Schleuserbanden hinter Gitter gebracht würden, nütze das wenig, sagte
Gewerkschaftschef Rainer Wendt der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Freitag) in einem Gespräch. Nach seinen Worten rücken sofort neue
Schlepper nach.
"An die Hintermänner müssen wir herankommen, wenn das Phänomen der
Schleusungskriminalität wirkungsvoll bekämpft werden soll", betonte
Wendt. Diese Hintermänner verdienten mit einem " perfiden System" von
Anwerbern, Fahrern und anderen unterbezahlten Handlangern unfassbar
hohe Summen. Die Europäische Union sei gefordert, länderübergreifende
polizeiliche Aktivitäten zu koordinieren und zu unterstützen. "Die
Polizei in Deutschland tut ihr Möglichstes, um ein solch barbarisches
Vorgehen von Schleppern zu verhindern", betonte Wendt. Sie könne aber
letztlich nur mit dem Personalbestand aufwarten, den ihr die Politik
zubillige.
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