(ots) - Knappes Gut
Wahnsinn oder Marktwirtschaft? Wer das Transfergezerre in der
Bundesliga zur Zeit beobachtet, wird wohl eher den ersten Begriff
wählen. Aber trifft diese Umschreibung wirklich zu? Was im Moment in
Europa mit und um den Fußball passiert, folgt ein paar sehr einfachen
Regeln. Ein rares Produkt (nämlich talentierte, gute Fußballer) wird
von vielen Konkurrenten nachgefragt. Da der Markt (vor allem
britische TV-Zuschauer) bereit ist, für die Vorführungen der
Ballkünstler gutes Geld zu zahlen, verfügen die konkurrierenden
Vereine über hohe liquide Mittel. Entsprechend steigen die Preise -
zum Teil in astronomische Höhen. In der Wirtschaftstheorie spricht
man von einem knappen Gut. Nun jammert die halbe Liga über diese
Entwicklung und sieht bereits den Untergang des deutschen Fußballs
voraus. Was für ein Unsinn! Zurecht kritisierte der Sportvorstand des
FC Bayern, Matthias Sammer, diese Haltung - denn in der Kaufwut der
Premier League liegen große Chancen. Zum einen wird der englische
Fußballnachwuchs noch schlechter, als er jetzt schon ist. Die Vereine
kaufen Fremdkompetenz, die eigenen Kräfte werden nicht mehr
gefördert. Zum anderen finanziert die Geldflut unsere
Nachwuchsarbeit. Auch kleinere Vereine, die junge Spieler entwickeln,
können mit bisher für nicht möglich gehaltenen Transfersummen
rechnen. Und - am Ende verliert England wieder im Elfmeterschießen!
Pressekontakt:
Südwest Presse
Ulrike Sosalla
Telefon: 0731/156218