(ots) - Der aktuelle Degussa Marktreport setzt sich
unter anderem mit der Ver- und Irreführung durch die geldpolitischen
Maßnahmen der Zentralbanken sowie der Verbindung zwischen dem
US-Dollar und Gold auseinander.
Im Zuge der Zahlungsunfähigkeit der US-Investmentbank Lehman
Brothers im September 2008 begann die Federal Reserve (Fed) die
Basisgeldmenge auszuweiten. Durch diese Politik des Quantitative
Easing (QE) sollte die Zahlungsunfähigkeit des Bankensystems
abgewendet werden. Dadurch kam es jedoch zu einem geldpolitischen
Regimewechsel. Alle bedeutenden Zentralbanken folgen seither der
Fed-Politik und haben sich ins das Schlepptau der Finanzmärkte
begeben.
Seitdem erwarten alle Finanzmarktakteure, dass ihnen die
Zentralbankräte immer mehr Kredit und Geld, bereitgestellt zu
extremen Tiefstzinsen, verabreichen. Bei fallenden Aktien- und
Anleihekursen wird erwartet, dass die Zentralbanken eingreifen: Sei
es, indem sie die Zinsen weiter senken oder indem sie per
Anleihekäufe die Geldmenge weiter erhöhen. Dies ist eine höchst
problematische Entwicklung. Die inflationäre Geldpolitik sorgt für
immer größere Ungleichgewichte, die sich in immer größeren
Erschütterungen entladen werden - bis hin zu einem
Währungssystemkollaps. Dauerhaft lassen sich Zahlungsausfälle nicht
mit einer Geldmengenvermehrung abwenden, ohne dass der Geldwert
verfällt.
Wenn Sparer und Investoren das erkennen, wird sich auch die Lücke
zwischen dem Goldpreis und den weltweit wachsenden Geldmengen durch
einen steigenden Goldpreis schließen. Dies könnte sogar dazu führen,
dass eines der ehernen Gesetze der Finanzmärkte, die negative
Korrelation zwischen US-Dollar und Gold, gelockert und am Ende gar
ganz aufgehoben wird. Bisher bedeutete ein steigender Dollar fallende
Goldpreise und umgekehrt. Weil aber die Kaufkraft des US-Dollars
immer weiter ausgehöhlt wird, wird er seinen Status als "sicherer
Hafen" zunehmend mit Gold, dem ultimativen Zahlungsmittel, teilen
müssen.
"Es wäre nicht verwunderlich, wenn sich der Anstieg des US-Dollars
mittelfristig fortsetzt", stellt Prof. Thorsten Polleit,
Chefvolkswirt der Degussa, fest. "Die wachsenden Probleme im
weltweiten ungedeckten Papiergeldsystem werden sich nicht dauerhaft
mit geldpolitischen Tricksereien übertünchen lassen." Bevor jedoch
der US-Dollar ernsthaft ins Wanken gerät, werden die von ihm
abhängigen Währungen wie Euro oder Yen in Bedrängnis geraten. "Eine
Fortsetzung des Dollaranstiegs seit 2011 kann daher als Vorstufe
eines steigenden Goldpreises verstanden werden", so Polleit in seinem
wirtschaftspolitischen Kommentar.
http://news.degussa-goldhandel.de/newsletter/O5YRDF5213.pdf
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