(ots) - Die Internationale Föderation terre des
hommes verurteilt die Schließung der europäischen Außengrenzen und
der Grenzen zwischen europäischen Staaten und fordert dringend eine
gemeinsame Hilfsstrategie aller Regierungen Europas.
Es sei beschämend, so die Internationale Föderation terre des
hommes, dass Europa seine Grenzen mittels Mauern und Stacheldraht
gegen Kinder und Familien schließe, die vor Krieg und Gewalt auf der
Flucht seien. Der Bau der »Ungarischen Mauer« sei fast
fertiggestellt, ein weiteres schreckliches Symbol der Festung Europa.
Nach Angaben der Vereinten Nationen sind die Hälfte der
Flüchtlinge Kinder und Jugendliche.
Kinder sterben auf der Flucht, wie vor zwei Tagen ein 17jähriger
Junge, der bei einem Schusswechsel zwischen der griechischen
Küstenwache und Schleusern erschossen wurde. In der vergangenen Woche
erstickte ein Junge aus Somalia in einem Schiffsrumpf auf dem
Mittelmeer. Dazu Raffaele Salinari, Präsident der Internationalen
Föderation terre des hommes: »Kinder, die in unseren Projekten auf
Sizilien ankommen, erzählen uns, dass sie monatelang arbeiten
mussten, um sich das Geld für eine Reise über das Mittelmeer zu
verdienen. Sie sind unterernährt, sie haben Gewalt und Missbrauch
erlitten und viele sind traumatisiert«. Besonders gefährdet seien
Kinder, die allein fliehen. In Italien sind allein seit Anfang des
Jahres 7.357 Kinder ohne Familie angekommen.
Salinari betonte, die Staaten Europas hätten internationale
Verpflichtungen, Kinder zu unterstützen und zu schützen. Zur Zeit
leisteten vor allem Freiwillige und Hilfsorganisationen in ganz
Europa solidarisch und engagiert Hilfe. Die Internationale Föderation
terre des hommes drängt darauf, sofort humanitäre Korridore zu
öffnen. Sichere Zugänge sind die einzige Möglichkeit, Chaos und Tod
an Mauern, Zäunen und im Mittelmeer zu beenden und die Flüchtlinge
nicht der Willkür von Schmugglern und Menschenhändlern auszusetzen.
Die Mitgliedsorganisationen der Internationalen Föderation terre des
hommes unterstützten weltweit 400.000 Flüchtlingskinder, unter
anderem in Syrien, dem Irak und den Nachbarstaaten, sowie an den
europäischen Außengrenzen und innerhalb Europas. Mit seiner
internationalen Kampagne »Destination Unknown - Schutz für Kinder«
setzt sich terre des hommes gegenüber Regierungen für den Schutz von
Kindern auf der Flucht ein.
Interviewanfragen:
Raffaele Salinari, Präsident der Internationalen Föderation terre des
hommes (englisch, italienisch, Französisch, spanisch).
Barbara Küppers, Leitung Referat Kinderrechte, terre des hommes
Deutschland, B.Kueppers(at)tdh.de Telefon: 0541 7101 175
Pressekontakt:
terre des hommes, Ruppenkampstraße 11 a, 49084 Osnabrück,
Barbara Küppers, Leitung Referat Kinderrechte, B.Kueppers(at)tdh.de,
Telefon: 0541 7101 175