PresseKat - Automobilindustrie braucht Turbo: Impulse und Talente aus anderen Branchen für den digitalen Umbruc

Automobilindustrie braucht Turbo: Impulse und Talente aus anderen Branchen für den digitalen Umbruch notwendig

ID: 1256253

(ots) - Globale Studie der Personalberatung Russell
Reynolds Associates zeigt: Entscheider der Automobilindustrie sind
zwingend auf Digital-Knowhow anderer Branchen angewiesen / Profile
von drei Entscheidergruppen bewertet: CEOs, CTOs und CMOs sowie
zusätzlich die oberste Führungsebene als Ganzes / Einzigartiger
Datensatz mit psychometrischen Profilen von 5.000 Führungskräften
erstmals zu Analysezwecken im Automobilbereich eingesetzt

- Automobil-CEOs benötigen branchenfremde Mitarbeiter und
Kooperationspartner mit profunder Digitalerfahrung: 57% (OEMs)
bzw. 63% (Zulieferer) haben ihr Berufsleben ausschließlich in
der Automobilindustrie verbracht
- Oberste Führungsebene im Branchenvergleich außergewöhnlich
homogen: Führungskräfte ähneln sich statistisch signifikant in
29 Charaktermerkmalen und braucht daher dringend eine größere
Perspektivenvielfalt
- CTOs besitzen größte Loyalität: 63% seit mehr als 25 Jahren im
selben Unternehmen. Digital versierte CTOs sind Top-Kandidaten
für den CEO-Posten von morgen
- Branchenfremde CMOs können externes Knowhow und notwendige neue
Perspektiven in die Vorstandsebene bringen, um so als digitale
'Change Agents' zu handeln

Mit Elon Musk, Larry Page und Tim Cook attackieren drei
vergleichsweise unkonventionelle CEOs das angestammte Territorium der
etablierten Automobilhersteller (OEMs). Vor diesem Hintergrund müssen
sich die Aufsichtsräte der internationalen OEMs und Zulieferer die
Frage stellen, ob ihre Führungsetagen für den anstehenden
Veränderungsprozess personell und strategisch auf Augenhöhe
aufgestellt sind, um in den Bereichen Elektromobilität, Vernetzung
und autonomes Fahren gegen diese digitalen Angreifer nicht ins
Hintertreffen zu geraten. Schließlich steht der typische




Vorstandsvorsitzende in der Autobranche mit einem Durchschnittsalter
von 60,6 Jahren bereits kurz vor der Pensionierung und hat zudem kaum
Erfahrung außerhalb des eigenen Konzerns, geschweige denn im
Digitalumfeld gesammelt. Dazu wurden 75% der CEO-Posten intern
besetzt. 57% (OEMs) bzw. 63% (Zulieferer) haben ihr Berufsleben
ausschließlich in der Autoindustrie verbracht. Das sind einige der
zentralen Ergebnisse der aktuellen Automotive Executive Studie 2015
"Changed conditions ahead" der international führenden
Personalberatung Russell Reynolds Associates. Die globale Studie
analysiert Anforderungen an unterschiedliche Leitungspositionen in
der Automobilindustrie und gleicht diese mit proprietären Daten
aktueller Führungskräfte ab. Die Autoren konnten so bestehende
Schwächen in der Führungsstruktur identifizieren und
Verbesserungsmöglichkeiten skizzieren. Im Rahmen der globalen Studie
wurden die Profile von 185 Managern der obersten Führungsebene, von
42 Vorstandsvorsitzenden - darunter 22 CEOs bei Automobilherstellern
und 20 bei Zulieferer -, von 25 Chief Technical Officers (CTOs bzw.
CR&DOs) sowie von 35 CMOs ausgewertet. Darüber hinaus erhob Russell
Reynolds Associates die psychometrischen Daten von 160 obersten
Führungskräften und glich diese Profile mit denen von über 5.000
vergleichbaren Top-Entscheidern anderer Branchen ab.

Auf Augenhöhe mit digitalen Innovatoren: Traditionelle 'Car Guys'
müssen umdenken

Dabei verdeutlicht die Russell Reynolds-Analyse die akuten
Herausforderungen für CEOs der OEMs und Zulieferer: Ähnlich wie die
Musik- und Medienindustrie vor einigen Jahren scheinen die
Automobilhersteller auf die digitale Transformation nur unzureichend
vorbereitet und müssen sich daher dringend gerade auf der ersten und
zweiten Führungsebene für Partner sowie digitale Innovatoren aus
anderen Industrien öffnen. "Die Zeit der homogenen und geschlossenen
Führungskultur ist in der Automobilindustrie vorbei. Spätestens seit
Akteure wie Tesla, Apple und Google massiv den Druck erhöhen, muss
sich auch die bisher primär an sich selbst orientierte Gruppe der
'Car Guys' öffnen und neue Impulse sowie Talente von außen
aufnehmen", so Walter Friederichs, bei Russell Reynolds Associates
verantwortlich für die Global Automotive Practice. "Vielfalt und
intensives Benchmarking mit Digitalbranchen sollten zur Richtschnur
bei der Rekrutierung von Führungskräften werden. Eine strategische
Personalpolitik muss in Zeiten des Umbruchs auch bewährte Strukturen
konsequent in Frage stellen."

Zudem müssen die Marktteilnehmer verstärkt fachfremdes Knowhow in
das Unternehmen bringen. "Damit Akquisitionen und Kooperationen mit
Playern aus Branchen, die den digitalen Umbruch bereits vollzogen
haben, funktionieren, ist die Kultur der beteiligten Unternehmen
aufeinander abzustimmen. Nur wenn dieser 'cultural fit' aktiv
gemanagt wird, kann es einem OEM gelingen, etwa ein Softwarehaus als
Partner oder einen Netzwerkbetreiber als strategische Akquisition in
den Konzern zu integrieren", so Friederichs.

Oberste Führungsebene ist außergewöhnlich homogen: Statistisch
signifikant gleich in 29 von 60 Charaktermerkmalen

Einen tiefen Einblick in die Persönlichkeitsmerkmale gewähren die
ausgewerteten psychometrischen Profile. Mit deren Hilfe verglich
Russell Reynolds die oberste Führungsebene der Automobilbranche mit
der anderer Sparten. So erweisen sich diese um 17% pragmatischer, 14%
emotional stabiler und um 19% selbstsicherer als vergleichbare
Entscheider anderer Wirtschaftszweige. Allerdings sind sie deutlich
homogener als die Leader anderer Industrien: Sie ähneln sich
statistisch signifikant in 29 von 60 Charaktermerkmalen. Oberste
Führungskräfte außerhalb der Automobilindustrie teilen im Schnitt
dagegen nur zehn bis 15 gemeinsame Attribute. Zudem halten sie um 15%
stärker an bestehenden Überzeugungen fest und sind um 11%
perfektionistischer. Auch zeigt sich auf dieser Führungsebene ein
eher traditionelles Karrieremuster: 92% der Manager sind männlich;
75% kommen aus demselben Land wie ihr Unternehmen; nur ein gutes
Drittel (34%) hat berufliche Erfahrung im Ausland gesammelt. 33% der
vor 2013 eingestellten Manager arbeiteten zuvor in einer anderen als
der Autobranche, unter den danach rekrutierten nur 7%. Auch im
Marketingbereich fehlen weitgehend externe Impulse: Beinahe Drei
Viertel (72%) der Marketingchefs besitzen ausschließlich Erfahrung im
Automobilsektor. Allerdings finden hier häufiger Wechsel innerhalb
der Industrie statt. So arbeiten 77% der CMOs weniger als zehn Jahre
im Unternehmen, 66% sogar kürzer als fünf Jahre. Auch kommt zumindest
allmählich Diversität in die Leitung der Marketingabteilungen. Waren
die CMOs, die vor 2013 eingestellt wurden, noch ausschließlich
Männer, so finden sich unter den später eingestellten zumindest 4%
Frauen. Leichter als in anderen Positionen lassen sich branchenfremde
Führungskräfte im Marketing in das Unternehmen integrieren. Im
Marketing wurde der digitale Umbruch zudem bereits vollzogen und CMOs
konnten daher entsprechendes Knowhow sammeln. Die Personalberater
sehen bei der Rolle des CMOs deshalb die Möglichkeit, essentielles
Wissen für kommende Disruptionen sowie neue Perspektiven in die
Chefetagen der Automobilindustrie zu transportieren.

Digitale Visionäre als Verstärkung für Chief Technical Officers,
von denen 63% seit mehr als 25 Jahren im selben Unternehmen arbeiten

Auch wenn vernetzte Mobilitätssysteme und digitale
Geschäftsmodelle im Angebotsportfolio der Automobilhersteller an
Bedeutung gewinnen, behält das Fahrzeug die zentrale Rolle für die
Zukunftsfähigkeit der Konzerne. Um den Technologie-Vorsprung
gegenüber neuen Wettbewerbern zu sichern, kommt dem CTO und seiner
Fähigkeit, die Innovationskraft des gesamten Unternehmens zu
aktivieren, eine exponierte Position zu. Diesen Schlüsselfunktionen
optimale Forschungs- und Entwicklungsbedingungen zu bieten und sie so
an das Unternehmen zu binden, ist eine zentrale Führungsaufgabe für
CEO sowie Aufsichtsrat. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht,
dass CTOs unter allen untersuchten Führungskräften im Schnitt am
längsten im Unternehmen beschäftigt sind: Beinahe zwei Drittel (63%)
arbeiten mehr als 25 Jahre für dasselbe Unternehmen, 29% sogar mehr
als 35 Jahre. 33% sind älter als 60 Jahre, 81% wurden intern
aufgebaut.

"CTOs müssen schnell reagieren und harte Entscheidungen treffen,
die häufig die Zukunft des gesamten Unternehmens unmittelbar
beeinflussen. In einer kommenden Generation von CTOs mit tiefem
Digital-Knowhow sehen wir deshalb aussichtsreiche Kandidaten auf den
CEO-Posten", so Friederichs. Durch die zunehmende Komplexität und
Digitalisierung der automobilen Zukunft erwartet Friederichs zudem in
einigen Unternehmen ein neues Verhältnis von Forschung und
Entwicklung. Werden diese bisher durch den lang- bzw. kurzfristigen
Zeithorizont unterschieden, geht es künftig um eine Unterscheidung
inhaltlicher Art: Die Integration von Hardware- und
Softwareentwicklung für Produkte und Services auf der einen und die
Weiterentwicklung der Digitalstrategie einschließlich der Ökosysteme
und Partnerschaften auf der anderen Seite.

Ãœber die Studie

Um einen quantitativen Einblick in die Besetzung entscheidender
Leitungspositionen der Automobilindustrie zu gewinnen, untersuchte
Russell Reynolds Associates die Profile von 185 Managern der obersten
Führungsebene, von 42 Vorstandsvorsitzenden, darunter 22 CEOs bei
Automobilherstellern und 20 bei Zulieferern, von 25 Chief Technical
Officers und von 35 global Marketingverantwortlichen. Zur Auswertung
wurden die Daten in zwei Gruppen unterteilt: in Führungskräfte, die
vor und die nach 2013 ihre Stelle antraten.

Im nächsten Schritt analysierte Russell Reynolds Associates die
proprietären psychometrischen Daten von 160 obersten Führungskräften
bis hin zu Vizepräsidenten der Automobilindustrie. Dabei wurden 60
Charaktermerkmale unterschieden und mit den Profilen von 5.000
Führungskräften internationaler Unternehmen anderer Branchen
abgeglichen. Mehr unter www.russellreynolds.com und bei Twitter
(at)RRAonLeadership

Ãœber Russell Reynolds Associates

Russell Reynolds Associates ist eine der weltweit führenden
Personalberatungen bei der Besetzung von Spitzenpositionen. 1969 in
New York gegründet, verfügt Russell Reynolds Associates heute mit
insgesamt 45 Büros und mehr als 370 Beratern über ein globales
Netzwerk. In Deutschland ist Russell Reynolds Associates seit 1985
etabliert und in Frankfurt am Main, Hamburg und München mit Büros
präsent. Das Unternehmen ist vollständig im Besitz der im Unternehmen
tätigen Partner. Neben dieser Unabhängigkeit sind es vor allem die
weltweit agierenden Spezialistenteams für einzelne Branchen, mit
denen sich Russell Reynolds Associates vom Wettbewerb abhebt. Ãœber
die hohe Loyalität der Klienten und großen Erfolg bei der Gewinnung
von Mandaten wächst Russell Reynolds Associates über viele Jahre
deutlich zweistellig.



Pressekontakt:
Susanne J. Mathony
Director Marketing & Public Relations EMEA & Asia
Russell Reynolds Associates
Maximilianstraße 12-14
80539 München
Tel.: +49 89 24 89 81 33 - Mobil: +49 174 25 82 711
Susanne.Mathony(at)russellreynolds.com
www.russellreynolds.com


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Datum: 01.09.2015 - 10:00 Uhr
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