(ots) - Durst zu leiden, ist für acht von zehn Menschen im
ländlichen Äthiopien eine tägliche Erfahrung. Sie haben keinen
ausreichenden Zugang zu sauberem Wasser, denn Brunnen und Quellen
sind rar und oft mit Krankheitserregern verschmutzt. Häufig müssen
die Menschen - in der Regel die Mädchen und Frauen - viele Stunden
bis zur nächsten Wasserstelle zurücklegen. Gemeinsam mit der
Bevölkerung baut Menschen für Menschen deswegen an zentral
zugänglichen Orten Brunnen, Quellfassungen, Auffangbecken für
Regenwasser sowie ganze Wasserversorgungssysteme. Aus
Gemeindemitgliedern gebildete Wasserkomitees achten darauf, dass die
Anlagen sauber gehalten und gewartet werden.
Im Jahr 2014 setzte die Stiftung Menschen für Menschen - Karlheinz
Böhms Äthiopienhilfe (www.menschenfuermenschen.de) für den Bereich
Wasserversorgung insgesamt 878.666 Euro ein. Mit diesem Betrag wurden
97 Quellfassungen und Brunnen fertiggestellt, welche nun mehr als
24.000 Menschen nutzen können. Außerdem nahmen 514 Frauen und Männer
an Schulungen zur Wartung der Brunnen und Quellfassungen und zum
Wassermanagement teil.
Städtische Wasserversorgung für Arekit
Die Kleinstadt Arekit liegt rund 220 Kilometer südwestlich von
Addis Abeba auf 2.900 Metern Höhe. Wie die meisten Kleinstädte im
ländlichen Äthiopien hat auch Arekit kaum Mittel für öffentliche
Investitionen und die einst von der Stadtverwaltung eingerichtete
Wasserversorgung funktionierte hier schon lange nicht mehr. Den
Bewohnern blieb so nichts anderes übrig, als die kleinen Rinnsale
abzuschöpfen, die an einem Steilhang außerhalb der Stadt aus dem
Gestein sprudeln, was sowohl aufwändig als auch gefährlich war.
Andere holten ihr Wasser aus dem flachen, schlammigen Arekit-See,
dessen Verschmutzung auch die Statistik der städtischen
Gesundheitsstation widerspiegelt: Diarrhö, Darmparasiten und Typhus
waren demnach in den vergangenen Jahren in Arekit die häufigsten
Krankheiten, vor allem Kleinkinder waren betroffen oder starben
sogar.
Der neue Brunnen liefert nun mindestens 1.000 Kubikmeter sauberes
Wasser pro Tag. Dieses wird über eine sechs Kilometer lange Leitung
in ein neues Reservoir auf einer Anhöhe über der Stadt gepumpt. Per
Schwerkraft fließt es von dort in sieben neue öffentliche
Entnahmestellen. Wie bei allen Projekten von Menschen für Menschen
war auch hier die Mithilfe der Bevölkerung Voraussetzung. Sämtliche
Gräben für die Wasserleitungen zogen die Einwohner daher mit
Schaufeln und Hacken selbst. Die Rohrleitungen, die Pumpe und der
Generator wurden aus Europa eingeführt, da Produkte mit
vergleichbarem Qualitätsanspruch in Äthiopien nicht erhältlich sind.
Sie sichern die Langlebigkeit der geschaffenen Infrastruktur.
Auch Gossay Tadesse, Abteilungsleiter für Wasserprojekte in
Borecha ist überzeugt von der Nachhaltigkeit der Wasserprojekte von
Menschen für Menschen: "Ich war in den letzten Jahren für den Bau von
mehr als hundert Quellfassungen und Brunnen verantwortlich. Sämtliche
Anlagen funktionieren einwandfrei, keine einzige ist ausgefallen,
auch nicht die älteren. Das liegt daran, dass wir sehr sorgfältig
sind: Bei der Auswahl der Standorte, beim Bau und auch bei der
Ausbildung der einheimischen Wasserkomitees."
Durch das neue Wasserversorgungssystem haben die heute rund 5.000
Einwohner von Arekit für die nächsten Jahrzehnte sauberes
Trinkwasser. Da Arekit Schul- und Marktort ist, können sogar
insgesamt etwa 12.000 Menschen aus der gesamten Region von der neuen
Wasserversorgung profitieren. Für die städtische Wasserversorgung von
Arekit hat Menschen für Menschen 2014 insgesamt 132.280 Euro
aufgewandt.
Weitere Informationen über die erfolgten Maßnahmen finden Sie im
Jahresbericht 2014 auf der Homepage von Menschen für Menschen
(www.menschenfuermenschen.de).
Fotos zum Thema Wasser können zur Verfügung gestellt werden.
Spendenkonto
Stiftung Menschen für Menschen
Stadtsparkasse München
SWIFT (BIC): SSKMDEMM
IBAN: DE64701500000018180018
Über Menschen für Menschen:
Am 16. Mai 1981 legte der damalige Schauspieler Karlheinz Böhm mit
seiner legendären Wette in der Sendung "Wetten, dass..?" den
Grundstein für seine Äthiopienhilfe. Am 13. November 1981 gründete er
die Stiftung Menschen für Menschen. Seitdem leistet die Organisation
Hilfe zur Selbstentwicklung in Äthiopien. Im Rahmen sogenannter
integrierter ländlicher Entwicklungsprojekte verzahnt Menschen für
Menschen gemeinsam mit der Bevölkerung Maßnahmen aus den Bereichen
Landwirtschaft, Wasser, Bildung, Gesundheit und Einkommen. Die
Stiftung trägt das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für
soziale Fragen (DZI). Bei einer Untersuchung von
Spendenorganisationen der Stiftung Warentest für die Ausgabe 11/2014
der Zeitschrift Finanztest schnitt Menschen für Menschen "besonders
gut" ab. Die Wertung "sehr gut" erhielt die Stiftung bei einem
Transparenz-Test (2014), der von der gemeinnützigen und unabhängigen
Phineo AG in Kooperation mit Spiegel online durchgeführt wurde.
Pressekontakt:
Stiftung Menschen für Menschen
Erich Jeske
Brienner Straße 46
80333 München
E-Mail: erich.jeske(at)menschenfuermenschen.org
Tel.: +49 89 383979-60
Fax: +49 89 383979-70