(ots) - In den kommenden zwei Wochen starten mit VILJA
UND DIE RÄUBER und 45 YEARS in den deutschen Kinos zwei ganz
besondere Filme, die beide mit dem Prädikat "besonders wertvoll"
ausgezeichnet wurden. Ob Kinderfilm oder anspruchsvolles
Arthouse-Kino: Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) hebt mit
ihren Auszeichnungen besondere Filme in jedem Genre hervor.
Statt eines Ausflugs mit dem Fahrrad erwartet Vilja nur ein
langweiliger Familienbesuch bei Oma. Wie langweilig, denkt sich das
Mädchen. Das ändert sich jedoch schnell, denn auf dem Weg zur
Großmutter wird ihre Familie von einer Bande wilder Räuber überfallen
und durch einen Zufall gerät sie als Beute in die Hände der
ausgeflippten Ganovenfamilie Räuberberg. Ein wildes Abenteuer und ein
spannender Sommer beginnt. Die fünfköpfige Expertenrunde der FBW
vergab dem skandinavischen Kinderfilm VILJA UND DIE RÄUBER (Start: 3.
September) das höchste Prädikat "besonders wertvoll". In der
Begründung, die auf der Homepage der FBW nachzulesen ist, kommt sie
zu dem Schluss: "Ein Kleinod, das in der besten Tradition
skandinavischer Kinderfilme steht: Pippi Langstrumpf & Co. lassen
grüßen..." Auch die Jugend Filmjury empfiehlt den Film, lobt die "gut
ausgewählten Drehorte" sowie die "authentische Ausstattung, Kostüm
und Maske".
In seinem berührenden Ehedrama 45 YEARS (Start: 10. September)
erzählt Regisseur Andrew Haigh die Geschichte von Kate (Charlotte
Rampling) und Geoff (Tom Courtenay), die kurz vor ihrem 45.
Hochzeitstag stehen. Alles scheint in Ordnung zu sein. Doch eines
Tages erhält Geoff einen Brief. Und danach ist alles anders. Die Jury
der FBW hob in ihrem Gutachten die vielen gelungenen einzelnen
filmischen Mittel des Dramas hervor. "45 YEARS bietet eine bis ins
letzte Detail liebevolle Ausstattung, perfekt geschriebene Dialoge
und ein Fest der Schauspielkunst, das man nicht verpassen sollte."
Sie zeichnete den Film mit dem Prädikat "besonders wertvoll" aus.
Mehr Informationen zu aktuellen und kommenden FBW-Empfehlungen
unter www.fbw-filmbewertung.com.
Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) zeichnet
herausragende Filme mit den Prädikaten wertvoll und besonders
wertvoll aus. Über die Auszeichnungen entscheiden unabhängige Jurys
mit jeweils fünf Filmexperten aus ganz Deutschland. Die FBW bewertet
die Filme innerhalb ihres jeweiligen Genres.
Prädikatsfilme vom 3. bis 10. September 2015
Vilja und die Räuber
Kinderfilm, Spielfilm. Finnland 2015.
Es ist einfach unfair: Jedes Kind in der Nachbarschaft scheint
tolle Sommerferien vor sich zu haben, nur Vilja muss mit ihren Eltern
und ihrer nervigen Schwester zur Oma fahren. Auf dem Weg dorthin wird
jedoch das voll beladene Familienauto von Räubern überfallen, die
dabei aus Versehen auch Vilja entführen. Zunächst hat Vilja natürlich
Angst, doch nach dem ersten Schreck stellt sie schnell fest, dass
auch in ihr das Zeug zum echten Räubermädchen steckt. Außerdem kann
man mit der Familie Räuberberg richtig viel Spaß haben! Vielleicht
wird dieser Sommer ja doch aufregender als Vilja sich das erträumt
hat. VILJA UND DIE RÄUBER ist die erste Verfilmung der gleichnamigen
Kinderbuchreihe von Siri Kolu aus Finnland. Abenteuerlich geht es zu,
im fahrenden Zuhause der Räuber, die allesamt skurril, aber sehr
liebenswerte Charaktere sind. Zudem haben sie das Herz am rechten
Fleck und tun mit ihren "Eroberungen" auch viel Gutes. Da werden
Kinder mit Spielzeug beschenkt, oder Dinge, die man selber nicht
braucht, großherzig weitergegeben. Und so vermittelt der Film auch
eine wichtige Botschaft: Teilen ist viel wichtiger als Besitzdenken
und es kommt darauf an, miteinander zu reden und vor allem Spaß
miteinander zu haben. Der Humor ist in bester skandinavischer
Tradition wunderbar kurios und auch ein bisschen anarchisch schräg,
doch genau dies ist gerade für jüngere Zuschauer ein Riesenspaß. Die
Kamera fängt schöne sonnige Bilder ein, die eine ansteckende
Sommerurlaubslaune verbreiten - auch die Musik passt bestens zu
dieser gutgelaunten Stimmung. Ein fröhliches und liebevoll
inszeniertes Kinderfilmabenteuer, das große Lust macht, einfach mal
raus an die frische Luft zu gehen, um selbst wilde Abenteuer zu
erleben.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/vilja_und_die_raeuber
http://www.jugend-filmjury.com/film/vilja_und_die_raeuber
45 Years
Drama, Spielfilm. Großbritannien 2015.
Kate und Geoff sind seit 45 Jahren verheiratet. Alles ist
eingespielt, zwischen ihnen herrscht blindes Verständnis. Doch dann,
kurz vor ihrem Hochzeitstag, den sie gemeinsam mit Freunden begehen
möchten, erhält Geoff einen Brief aus der Schweiz. Dort wurde aus dem
Gletschereis die Leiche einer Frau geborgen. Es handelt sich um
Katya, mit der Geoff vor 50 Jahren zusammen war. Und plötzlich
scheint alles anders. Geoff wirkt abweisend, grübelt, sinniert über
das Leben, überlegt, in die Schweiz zu fahren. Kate wiederum will
sich ablenken mit der peniblen Planung der Party. Doch immer mehr
beginnt sie, Fragen über Katya zu stellen. Wie sie aussah, wie sie
war, wie sehr Geoff sie geliebt hat. Und mit jeder Frage wird Kate
unsicherer. Nach und nach entblättert sie Wahrheiten über Geoff, die
ihr 45 Jahre lang verborgen geblieben waren. Und die sie hinterfragen
lassen, wie gut sie Geoff überhaupt kennt. Andrew Haighs 45 YEARS
gleicht einem ruhigen Gewässer, in dessen Untiefe ein Aufruhr der
Gefühle verborgen ist. Es ist eine der großen Stärken des Drehbuchs
und der Schauspielführung, das Unausgesprochene zwischen den Zeilen
und die Zwischentöne der sich so nahen Seelen sicht- und fühlbar zu
machen. Die britischen Schauspielgrößen Charlotte Rampling und Tom
Courtenay lassen keinen Zweifel daran, dass sie zu den Besten ihrer
Generation gehören. Tom Courtenay als Geoff, der mit einer Mischung
aus Wehmut und immer wieder aufkeimendem Widerspruchsgeist auf sein
Leben zurückblickt, um schließlich den Kampf um seine Liebe
aufzunehmen. Und Charlotte Rampling als Kate, die von der ersten
Minute an eine bodenständige Kraft und Stärke verkörpert. Eine
Stärke, die sie nach und nach zu verlieren scheint und damit den
Boden unter den Füßen. Auch Szenenbild, Setting und Kameraführung
sind dafür verantwortlich, dass man Teil dieser Beziehung wird. Das
Haus wirkt wie ein lebender organischer Teil der Beziehung selbst.
Die 45 Jahre stecken in jeder Teekanne, in jedem Porzellanteller, in
jeder Holzdiele. Und doch hält es beide Figuren auch gefangen in
diesem Kammerspiel. Kraftvoll und ganz natürlich tragen Rampling und
Courtenay die Szenen, bis zu dem überraschenden und abrupten letzten
Bild, das Schlussstrich oder Neubeginn symbolisieren kann. 45 YEARS
ist britisches Schauspielkino vom Allerfeinsten und eine feine
nuancierte Beziehungsstudie. Ein ruhig erzähltes Meisterwerk mit
unbändiger Kraft.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/45_years
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