(ots) - Hüther erwartet von Flüchtlingskindern "Impuls
für die Humanisierung der Schulen"
Bildungsreformer: Lust aufs Lernen oft größer als bei vielen
deutschen Kindern
Osnabrück.- Der Bildungsreformer Gerald Hüther erwartet von den
Kinder aus Flüchtlingsfamilien " einen wichtigen Impuls für die
Humanisierung unsere Schulen". Das sagte der Mitbegründer der
Bewegung "Schule im Aufbruch" in einem Interview mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch). Die Integration der
Flüchtlingskinder könne ebenso wie die Inklusion behinderter Kinder
nur in einem veränderten Klima an den Regelschulen gelingen: "Die
Konkurrenz muss der gegenseitigen Hilfe weichen", forderte der
Bildungsreformer.
Ãœberlegungen, Kindern, deren Familien wenig Aussicht auf
Anerkennung nach dem Asylgesetz haben, den Zugang zu den Schulen zu
verweigern, nannte der Neurobiologe "verbrecherisch und
unmenschlich". "Wenn in Deutschland Kinder sind, dann gehören die
bitte auch in unsere Schulen", betonte Hüther. Alles andere wäre ein
Grund, sich für das Land zu schämen.
Nach Ansicht von Hüther stehen die deutschen Schulen derzeit vor
"dramatischen Veränderungen". Anders als bei vielen deutschen Kindern
sei bei den Flüchtlingskindern die Lust aufs Lernen nämlich oft noch
sehr groß. Deshalb dränge sich die Frage auf: "Was ist denn
eigentlich mit unseren eigenen Kindern? Haben wir denen etwa schon
vor der Schule die Lust aufs Lernen ausgetrieben?" Das seien alles
sehr positive Impulse für Veränderungen.
Laut Hüther ist es die zentrale Aufgabe der Schule, dafür zu
sorgen, dass Schüler die Freude am eigenen Entdecken und Gestalten
nicht verlieren. Genau das passiere an deutschen Schulen derzeit aber
immer öfter, kritisierte er. Sogar aus der Wirtschaft kämen vermehrt
Klagen über lustlose Schulabgänger mit guten Zensuren, aber ohne
Leidenschaft.
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