(ots) - Terre des hommes hilft 110 000
Flüchtlingskindern
Vorsitzende Sacher fordert mehr Lehrer und Mentoren - "Legale
Zugänge nach Europa"
Osnabrück.- Das Kinderhilfswerk Terre des hommes (tdh) betreut in
Deutschland und in den Krisengebieten des Nahen und Mittleren Ostens
mittlerweile rund 110 000 Flüchtlingskinder. "Die Zahl ist zuletzt
deutlich gestiegen und wird sich weiter erhöhen", sagte die
Vorstandsvorsitzende Danuta Sacher in einem Gespräch mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag).
Sacher forderte dringend mehr Hilfen für "die besonders
schutzbedürftigen 12 000 unbegleiteten minderjährige Flüchtlinge".
Sie beklagte, es fehle an Mentoren, die die Mädchen und Jungen im
Asylverfahren und im täglichen Leben begleiten. Auch müsse es schon
früh - "idealerweise bereits in den Erstaufnahmeeinrichtungen" -
Sprachunterricht geben. "Denn die Sprache des Gastlandes ist die
absolute Schlüsselkompetenz bei der Integration." Neben Lehrern fehle
es an weiteren Fachkräften, etwa zur Therapie traumatisierter Kinder.
Zudem müssten dringend mehr Unterkünfte bereitgestellt werden. "Denn
von kindgerechter Unterbringung kann in vielen tausend Fällen keine
Rede sein."
Die tdh-Vorsitzende forderte die Regierungen im Bund und in den
Ländern zugleich auf, nicht immer nur kurzfristig auf
Herausforderungen zu reagieren: "Wir müssen raus aus dem aufgeregten
Katastrophenmodus und müssen stattdessen mittel- und langfristige
Betreuungs- und Integrationseinrichtungen aufbauen."
Damit Bürgerkriegsflüchtlinge gar nicht erst lebensgefährliche
Wege wie Bootsfahrten über das Mittelmeer antreten müssen, forderte
Sacher erneut "legale Zugänge nach Europa". So könnten Einreisevisa
bereits in den großen Flüchtlingslagern in der Türkei ausgestellt
werden.
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