(ots) - Die große Mehrheit der Bundesbürger will ein
stärkeres entwicklungspolitisches Engagement der Bundesregierung. 81
Prozent sprechen sich dafür aus, dass Deutschland seine
internationale Zusage einhält, 0,7 Prozent des
Bruttonationaleinkommens in Entwicklungszusammenarbeit zu
investieren. Von diesem Wert ist Deutschland mit zuletzt 0,4 Prozent
weit entfernt. 47 Prozent der Befragten zufolge sollte der Anteil
Deutschlands sogar höher als 0,7 Prozent sein. Das ergab eine
repräsentative Umfrage, die TNS Emnid im Auftrag der Stiftung
Weltbevölkerung im August 2015 durchgeführt hat. "Das ist ein klares
Signal an die Bundesregierung: Sie darf nicht länger billige
Versprechungen machen, sondern muss endlich ihre Karten offen auf den
Tisch legen, wann und wie das international zugesagte
0,7-Prozent-Ziel umgesetzt werden soll", betont Renate Bähr,
Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung. "Es muss endlich
deutlich mehr in die Entwicklung armer Länder, insbesondere in
Gesundheitssysteme, investiert werden. Wenn die Bundesregierung
dieses klare Meinungsbild der Deutschen ignoriert, wäre das ein
Schlag ins Gesicht der Bundesbürger und der Menschen in
Entwicklungsländern." Weitere Ergebnisse der Umfrage:
- 89 Prozent der Befragten finden es wichtig, dass sich
Deutschland für die Bekämpfung von Armut in Entwicklungsländern
einsetzt. Für 42 Prozent ist das sogar sehr wichtig.
- 95 Prozent sprechen sich dafür aus, dass sich die
Bundesregierung verstärkt für die Forschung und Entwicklung zu
Armutskrankheiten engagiert.
- Für 89 Prozent der Befragten ist es wichtig, dass sich
Deutschland für die Erreichung der neuen nachhaltigen
Entwicklungsziele der Vereinten Nationen einsetzt.
- Die Deutschen sind grundsätzlich bereit, selbst etwas zur
Armutsbekämpfung beizutragen: Rund jeder Zweite würde eine
Unterschriftenaktion unterstützen oder fair gehandelte Produkte
wie Kaffee oder Schokolade kaufen.
Bei der repräsentativen Umfrage wurden deutschlandweit 1.004
Bundesbürger im Alter ab 18 Jahren befragt.
Über die Stiftung Weltbevölkerung
Die Stiftung Weltbevölkerung ist eine international tätige
Entwicklungsorganisation. Sie hilft jungen Menschen, sich selbst aus
ihrer Armut zu befreien. Ungewollte Schwangerschaften und Aids
verschärfen die Armut und bedeuten für viele Jugendliche den Tod.
Deshalb unterstützt die Stiftung Gesundheitsinitiativen sowie
Aufklärungs- und Familienplanungsprojekte in Ostafrika und Asien.
Weitere Informationen
Grafik mit Umfrageergebnissen http://bit.ly/ODA2015
Pressekontakt:
Ute Stallmeister
Pressesprecherin
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung
Göttinger Chaussee 115
30459 Hannover
Telefon: 0511 94373-31
E-Mail: ute.stallmeister(at)dsw.org
Internet: www.weltbevoelkerung.de