(ots) -
Sperrfrist: 03.09.2015 23:00
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59 Prozent der Deutschen macht es keine Angst, dass so viele
Flüchtlinge zu uns kommen. Im Gegensatz dazu geben 38 Prozent an,
dass ihnen die Thematik durchaus Angst macht. Das hat eine Umfrage
des ARD-DeutschlandTrends von Montag bis Dienstag dieser Woche
ergeben. In Ostdeutschland ist der Anteil der Befragten, denen der
Flüchtlingszustrom Angst macht, mit 46 Prozent deutlich höher als in
Westdeutschland (36 Prozent). 87 Prozent der Befragten geben an, dass
sie sich für die gewalttätigen Proteste gegen Flüchtlinge schämen, 11
Prozent tun dies nicht. Dass Engagement von Privatleuten für
Flüchtlinge vor Ort wird von 95 Prozent der Befragten begrüßt. Vier
Prozent lehnen dies ab.
50 Prozent der Befragten sind der Auffassung, dass die Behörden nicht
genug tun, um Ausländer und Flüchtlinge vor fremdenfeindlichen
Übergriffen zu schützen. 40 Prozent sind der Auffassung, dass die
Behörden genug tun.
Bereitschaft zur Aufnahme von Flüchtlingen relativ stabil
37 Prozent der Befragten (+3 Punkte im Vergleich zum
August-DeutschlandTrend) sind der Ansicht, dass Deutschland in etwa
so viele Flüchtlinge aufnehmen sollte wie derzeit. 22 Prozent (-1)
finden, dass Deutschland mehr Flüchtlinge aufnehmen sollte.
Demgegenüber sind 33 Prozent (-5) dafür, weniger Flüchtlinge als
derzeit aufzunehmen.
45 Prozent der Befragten bewerten Zuwanderung ganz allgemein als eher
vorteilhaft für Deutschland. 33 Prozent sehen eher Nachteile. 16
Prozent äußerten spontan, dass sie sowohl Vor- als auch Nachteile
sehen. Während die Zuwanderung in den westdeutschen Bundesländern
eher vor- als nachteilhaft (48:29 Prozent) beurteilt wird, überwiegen
im Osten die Vorbehalte (34:45 Prozent).
Kürzung von Leistungen wird mehrheitlich abgelehnt
Bei der Frage, welche Maßnahmen zum Umgang mit Flüchtlingen ergriffen
werden sollen, halten 79 Prozent eine konsequentere Abschiebung von
abgelehnten Asylbewerbern für richtig. Sachleitungen statt
Geldleistungen zu gewähren, halten 72 Prozent für eine richtige
Maßnahme. Die Kürzung von Leistungen an die Asylsuchenden halten 32
Prozent für richtig. Deutlich mehr Befragte (54 Prozent) sind der
Meinung, die Leistungen sollten nicht gekürzt werden.
Bei der Frage, wie auf europäischer Ebene reagiert werden soll,
halten 92 Prozent die Verteilung der Flüchtlinge nach einer Quote auf
die EU-Mitgliedsländer für richtig. Die Schaffung von legalen
Möglichkeiten zur Einreise begrüßen 85 Prozent der Befragten. Die
Wiedereinführung der Grenzkontrollen halten 45 Prozent für richtig.
Hier ist die Ablehnung mit 52 Prozent größer.
Akzeptanz der meisten Fluchtgründe hoch
Die Akzeptanz der meisten Fluchtgründe ist in der Bevölkerung
weiterhin hoch: 96 Prozent der Befragten finden es richtig, dass
Deutschland Flüchtlinge aufnimmt, die vor Krieg oder Bürgerkrieg
geflohen sind (+3 Punkte im Vergleich zum August-DeutschlandTrend).
82 Prozent befürworten eine Aufnahme bei politischer oder religiöser
Verfolgung (+2), 79 Prozent bei Hunger- oder Naturkatastrophen im
Heimatland (+1). Die Zugehörigkeit zu einer verfolgten Volksgruppe
wird als Fluchtgrund von 77 Prozent der Befragten akzeptiert (+3).
Nur 28 Prozent finden, dass Deutschland Flüchtlinge aufnehmen soll,
die geflohen sind, weil sie in ihrem Heimatland keine Arbeit und kein
Auskommen haben (+/-0). Hier ist die Ablehnung mit 65 Prozent
deutlich größer.
Befragungsdaten
-Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland
ab 18 Jahren
-Fallzahl: 1.001 Befragte
-Erhebungszeitraum: 31.8.2015 bis 1.9.2015
-Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI)
-Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Dual Frame
-Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%
Pressekontakt:
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