(ots) - Ist das der erste reale Hoffnungsschimmer in diesem
elenden Mehrfrontenkrieg, der den gesamten Nahen Osten
durcheinandergewirbelt und Europa eine Flüchtlingsbewegung ungeahnten
Ausmaßes beschert hat? Es lohnt sich auf jeden Fall genauer
hinzuschauen, wenn nun offenbar auch Russland aktiv in den
Syrien-Konflikt eingreifen will. Nicht die Amerikaner drängen Putin
dazu, sich an einem Lösungsversuch zu beteiligen, der zwingend die
(schiitische) Regionalmacht Iran und die (sunnitische) Regionalmacht
Saudi-Arabien einschließen muss. Nein, Wladimir Putin selbst drängt
mit einem mal auf eine solche Lösung. Auch wenn man mit voreiligen
Erwartungen vorsichtig sein sollte. Schon in den Verhandlungen um die
Aufhebung des Iran-Embargos hat Russland eine Schlüsselrolle
gespielt. In der Syrien-Krise gilt es nun, sich zwei Interessen
Russlands zunutze zu machen. Anscheinend ist Putin bereit, sich an
der Bekämpfung des Islamischen Staates zu beteiligen. Schließlich
könnte die wachsende Zahl der IS-Dschihadisten aus Zentralasien und
dem Kaukasus eines Tages in ihre Heimat zurückkehren. Zum anderen
sucht der Kremlchef die dringend benötigte Entspannung mit dem Westen
offenbar zunächst jenseits des Ukraine-Konflikts. Weitgehend
unbemerkt hat die russische Führung zwischenzeitlich nicht nur mit
Teheran, sondern auch mit Saudi-Arabien den Gesprächsfaden
aufgenommen. Dabei setzt sie offenbar die amerikanische Regierung
regelmäßig ins Bild. Das ist sogar schon etwas mehr als ein
Hoffnungsschimmer.
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