(ots) - Zur Aussage von Bundeslandwirtschaftsminister
Christian Schmidt im Inforadio Berlin-Brandenburg, die aktuellen
Milchpreise seien "unfair", erwidert Franz-Martin Rausch,
Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes des Deutschen
Lebensmittelhandels (BVLH):
"Die Kunden finden in den Geschäften ein breites Angebot vor.
Einige Eigenmarkenanbieter führen Regionalmarken mit einer erhöhten
Verkaufspreisstellung und geben die Mehrerlöse an die teilnehmenden
Landwirte weiter. Darüber hinaus bieten die Unternehmen Bio-Milch,
Milch von Markenherstellern und Produkte von regionalen Molkereien
an, die mehr als ein Euro pro Liter kosten. Es gibt zahlreiche
Kunden, die bereit sind, diese Preise zu zahlen. Das Angebot
jedenfalls ist vorhanden. Bei der aktuellen Preisdiskussion darf man
auch nicht nur die Verbraucherpreise für Trinkmilch im Auge haben.
Die Preisbildung auf den verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette
Milch wird von vielen Faktoren beeinflusst. Die Erzeugerpreise hängen
davon ab, zu welchen Preisen die Molkereien die Produkte, die sie aus
der angelieferten Rohmilch herstellen, auf den Märkten verkaufen. Der
deutsche Lebensmitteleinzelhandel ist nur einer davon. Knapp die
Hälfte der in Deutschland hergestellten Milch- und Molkereiprodukte
wird exportiert. Etwa 15 Prozent nehmen Nahrungsmittelhersteller zur
Weiterverarbeitung und Großverbraucher ab. Circa 37 Prozent gehen an
den heimischen LEH. Außerdem: Nur etwa 17 Prozent der angelieferten
Rohmilchmenge wird zu Trinkmilch verarbeitet. Der Milchanteil, aus
dem Käse hergestellt wird, ist mit 47 Prozent mehr als zweieinhalb
Mal so hoch."
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Christian Böttcher
Pressesprecher
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