(ots) - Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) hat heute
seine Stellungnahme zum Entwurf für eine Novelle der Förderung der
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) des Bundeswirtschaftsministeriums
abgegeben. Dazu VKU-Hauptgeschäftsführerin Katherina Reiche: "Die
KWK-Technologie ist eine Domäne der Stadtwerke. Sie sparen damit pro
Jahr über zehn Millionen Tonnen CO² ein. Das
Bundeswirtschaftsministerium hat in dem Entwurf zum
Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) einige wichtige und dringend
notwendige Punkte aufgenommen. Es gibt aber noch an einigen zentralen
Stellen Anpassungsbedarf, damit die besonders effizienten und
klimafreundlichen Anlagen auch in der Zukunft wirtschaftlich
betrieben werden können."
Es ist positiv zu bewerten, dass der Referentenentwurf einen
klaren Fokus auf die Stärkung der KWK in der öffentlichen Versorgung
legt. Damit wird die Bedeutung der kommunalen Fernwärmenetze für eine
klimafreundliche, effiziente und ressourcenschonende Wärmeversorgung
gewürdigt. Hier kommt der vorgesehenen Bestandsförderung eine
besondere Bedeutung zu. Nur wenn ein wirtschaftlicher Betrieb der die
Fernwärmenetze speisenden Anlagen in Kraft-Wärme-Kopplung, die heute
und in näherer Zukunft das Rückgrat der Fernwärmeversorgung sind,
möglich ist, haben die Unternehmen auch die Möglichkeit mehr und mehr
erneuerbare Energien in die Fernwärmeversorgung zu integrieren und
damit die Wärmewende in die Ballungsräume zu tragen.
"Leider sind die jetzt vorgesehenen Förderungsbedingungen gerade
für die neuesten Kraftwerke nicht ausreichend. Wir laufen Gefahr,
dass uns gerade die modernsten und umweltschonendsten Anlagen vom
Netz gehen, wenn diese keine zusätzliche Förderung erhalten", so
Reiche. "Die ehrgeizigen Ziele, die die Bundesregierung im
Koalitionsvertrag festgeschrieben hat, müssen bestehen bleiben. Das
KWK-Ausbauziel sollte daher weiterhin auf die gesamte
Nettostromerzeugung bezogen werden. Der Zeitpunkt der Zielerreichung
sollte auf das Jahr 2025 festgelegt werden."
Katherina Reiche abschließend: "Die Novelle des KWKG ist von
großer Bedeutung für die Erreichung der Klimaschutzziele der
Bundesregierung sowie die kommunale Energieerzeugung in Deutschland.
Sie sollte daher zügig vorangetrieben werden."
Hintergrund: Vor dem Hintergrund endlicher Ressourcen kommt der
effizienten Nutzung der KWK eine wichtige Rolle zu. Schon heute
werden etwa 56 Millionen Tonnen CO2 jährlich durch den Einsatz der
Kraft-Wärme-Kopplung eingespart. Kommunale Unternehmen sind durch den
Einsatz von KWK-Anlagen in Städten und Gemeinden maßgeblich an den
jährlichen Einsparungen beteiligt. Bei einem Anstieg der
KWK-Erzeugung auf 20 Prozent im Jahr 2020 steigt dieser Wert von 56
Millionen Tonnen CO2 - je nach Umsetzungspfad - um elf bis 15
Millionen Tonnen auf rund 70 Millionen Tonnen an. Bei einem weiteren
Anstieg der KWK-Erzeugung auf 25 Prozent an der gesamten
Nettostromerzeugung steigt dieser Wert dann auf rund 82 Millionen
Tonnen an. Perspektivisch liegt, wie in der Potenzialanalyse durch
die Gutachter herausgearbeitet, das KWK-Potenzial mit bis zu 170 Tera
Wattstunden (TWh) überwiegend in der öffentlichen Versorgung, weshalb
der KWK in der öffentlichen Versorgung eine besondere Rolle zukommt.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt über 1.400
kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie,
Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit über 245.000 Beschäftigten
wurden 2012 Umsatzerlöse von mehr als 110 Milliarden Euro
erwirtschaftet und mehr als 8,6 Milliarden Euro investiert. Die
VKU-Mitgliedsunternehmen haben im Endkundensegment einen Marktanteil
von 46 Prozent in der Strom-, 59 Prozent in der Erdgas-, 80 Prozent
in der Trinkwasser-, 65 Prozent in der Wärmeversorgung und 26 Prozent
in der Abwasserentsorgung. Sie entsorgen zudem jeden Tag 31.500
Tonnen Abfall und tragen entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit
65 Prozent die höchste Recyclingquote unter den Mitgliedstaaten der
Europäischen Union erreicht.
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