(ots) - Anlässlich der Internationalen Funkausstellung in
Berlin fordert die Deutsche Umwelthilfe von der
Telekommunikationsbranche mehr Engagement für langlebigere Produkte
und weniger Umweltbelastungen - Umweltzeichen "Blauer Engel" sollte
neuer Mindeststandard werden
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert Hersteller und Vertreiber
von Telekommunikationsgeräten angesichts einer immer kürzeren
Produktlebensdauer zu einer radikalen Umkehr auf. Ãœber viele Jahre
nutzbare, energie- wie ressourceneffiziente Geräte werden bisher nur
vereinzelt angeboten. Ein wichtiges Kennzeichen für energiesparsame
und strahlungsarme Geräte liefert hier das vom Umweltbundesamt (UBA)
verantwortete Umweltzeichen "Blauer Engel", das jedoch noch immer von
zu vielen Firmen boykottiert wird.
"Die gesetzlichen Mindeststandards genügen nicht, ebenso wenig wie
die vielen Gütesiegel, die sich häufig die Unternehmen selbst
verleihen. Nur die von einer unabhängigen Expertenkommission unter
Koordination des staatlichen Umweltbundesamtes erarbeiteten Kriterien
des 'Blauen Engels' weisen die notwendige Glaubwürdigkeit auf", so
DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.
Resch verweist darauf, dass die Mehrheit der Hersteller ihre
Geräte immer noch mit so genannten Eigenlabels bewirbt, die dem
ökologisch orientierten Kunden die Kaufentscheidung nicht erleichtern
würden und wenig transparent seien. Nötig sei laut Resch eine
stärkere Ausrichtung der bei der IFA vollständig vertretenen Branche
auf langlebige, ressourceneffiziente und nachhaltige Produkte. Die
gesamte Informations- und Telekommunikationsbranche sollte deshalb
ihre Geräte nach verbesserten Umweltstandards produzieren und dafür
die Kriterien des "Blauen Engel"-Zeichens einhalten.
Als bisher einziges Telekommunikationsunternehmen in Deutschland
lässt die Deutsche Telekom Schnurlos-Telefone nach dem hohen Standard
des "Blauen Engels" zertifizieren. Für ihre schnurlosen
"Speedphone"-Festnetztelefone erhielt das Unternehmen heute
(8.9.2015) auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin
von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks die offizielle Urkunde
für den "Blauen Engel". Nach den Kriterien dieses Umweltzeichens
müssen Schaltnetzteile mindestens 60 Prozent weniger Strom
verbrauchen. Zudem müssen die Telefone eine geringe
elektromagnetische Strahlenbelastung aufweisen und dürfen nur
unproblematische Kunststoffe enthalten.
"Wir brauchen weitere Unternehmen wie die Deutsche Telekom, die
den 'Blauen Engel' aktiv unterstützen und damit ein klares Signal an
die Branche senden, nachhaltiger zu wirtschaften", so Resch weiter.
Die Auszeichnung der "Speedphone"-Reihe mit dem Umweltzeichen ist
bereits die zweite für ein Schnurlos-Telefon des Unternehmens.
Bereits im März 2013 ließ es seine "Sinus"-Geräte mit dem "Blauen
Engel" zertifizieren.
Fotos von der Urkundenübergabe für den "Blauen Engel" an die
Deutsche Telekom sind unter http://l.duh.de/p080915b erhältlich.
Hintergrund
Der "Blaue Engel" ist eine der bekanntesten Umweltkennzeichnungen
in Deutschland, und existiert seit über 30 Jahren. Die Auswahl der
Kriterien für das staatliche Umweltzeichen erfolgt durch einen
unabhängigen Rat, dem Experten des Umweltbundesamts, der Umwelt- und
Verbraucherverbände sowie Vertreter aus Industrie und Handwerk
angehören. Die Vergabe und Überprüfung des "Blauen Engels" erfolgt
über ein drittes, ebenfalls unabhängiges Institut. Die Deutsche
Umwelthilfe setzt nicht nur im Bereich der Telekommunikation für die
Vergabe des Labels für umweltfreundliche Geräte ein, sondern hat
angesichts zahlreicher unwirksamer Katalysatoren im Markt den "Blauen
Engel" für Austauschkatalysatoren initiiert.
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
Mobil: 0171 3649170, E-Mail: resch(at)duh.de
Daniel Hufeisen, Pressesprecher
Tel.: 030 2400867-22, Mobil: 0151 55017009, E-Mail: hufeisen(at)duh.de
DUH im Internet: www.duh.de, Twitter: https://twitter.com/Umwelthilfe