(ots) - Junge Union für Einsatz der Bundeswehr bei der
Ausstattung von Flüchtlingsunterkünften
Ziemiak: Alle Möglichkeiten der Hilfe nutzen - Schul- und
Berufsabschlüsse bei Erstaufnahme erfassen
Osnabrück.- Die Junge Union (JU) hat sich dafür ausgesprochen, die
Bundeswehr bei der Ausstattung von Flüchtlingsunterkünften
einzusetzen. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Mittwoch) sagte JU-Chef Paul Ziemiak: "Wir sollten in dieser
Ausnahmesituation die Bundeswehr heranziehen, um in dieser Krise zu
helfen." Dies gelte ebenso für die medizinische Versorgung der
Flüchtlinge. Ziemiak lobte den Kompromiss des Koalitionsausschusses
zur Flüchtlingsfrage und wies die Kritik daran zurück: "Die
Bundesregierung unternimmt große Anstrengungen mit finanziellen
Mitteln und mutigen Gesetzesänderungen. Diesen beherzten Weg müssen
wir weiter gehen." Die Unterstützung der Bundeswehr könne ein
weiterer Baustein sein. Ziemiak erklärte, wenn es rechtliche Hürden
gebe, dann müssten Bundestag und Bundesrat die gesetzlichen
Grundlagen ändern. Angesichts des derzeitigen Zuzugs von Tausenden
Menschen müssten alle Möglichkeiten genutzt werden.
Der JU-Chef sprach sich außerdem dafür aus, bereits bei der
Erstaufnahme die Schul- und Berufsabschlüsse der Flüchtlinge zu
erfassen. Wer mit entsprechenden Papieren nach Deutschland komme,
müsse bevorzugt behandelt werden, damit er in den Arbeitsmarkt
integriert werden könne. Dadurch könne vielen Menschen insbesondere
aus Syrien eine Perspektive gegeben werden. "Ich will aber vor
Euphorie warnen", fügte Ziemiak hinzu. Von den Flüchtlingen aus
Syrien hätten zwar 18 Prozent einen Universitätsabschluss, doch 51
Prozent kämen ohne jegliche Berufsausbildung. Diese müssten so
schnell wie möglich qualifiziert werden. Das Wichtigste seien
Deutschkenntnisse, sagte Ziemiak, der selbst im polnischen Stettin
geboren wurde und mit drei Jahren nach Deutschland kam.
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