(ots) - Aktuelle Studie "Mobile Internetnutzung 2015"
des Marktforschers Nordlight Research untersucht Nutzerverhalten und
Trends im mobilen Internet
Das mobile Internet hat sich fest im Alltag der Bundesbürger
etabliert: aktuell nutzen rund 28 Millionen Deutsche ab 16 Jahren das
mobile Web täglich oder mehrmals wöchentlich, vorzugsweise per
Smartphone. Eine rasante Entwicklung: 2010 lag die Zahl der "Heavy
User" erst bei etwa 4 Millionen (2014: 24 Mio.). Intensiv genutzt
wird das mobile Internet auf dem Smartphone vor allem für das zumeist
private E-Mailing (61% der Nutzer), kurze Suchmaschinen-Abfragen
(60%), News-Empfang (51%) sowie für die Nutzung sozialer Netzwerke
(48%), allen voran Facebook. Mobile Banking (22%) und Mobile Shopping
(11%) zählen derzeit noch zu den weniger regelmäßig praktizierten
Aktivitäten im mobilen Internet; ebenso wie das Internet-Radio-Hören
(15%) und das Internet-Fernsehen (9%).
Dies sind Ergebnisse der aktuellen Trendstudie "Mobile
Internetnutzung 2015" des Marktforschungsinstituts Nordlight Research
in Zusammenarbeit mit dem Online-Befragungsdienstleister "Webfrager".
Über 1.000 Bundesbürger ab 16 Jahren wurden repräsentativ zu ihrem
Nutzerverhalten im mobilen Internet befragt. Die Studie wird seit
2010 jährlich durchgeführt und liefert wichtige Daten und
Trendinformationen zur Entwicklung der mobilen Internetnutzung in
Deutschland.
Ungeachtet der hohen Alltagsverbreitung von Mobilfunk und mobilem
Internet stört drei Viertel der Nutzer (73%), wenn Menschen in ihrer
Umgebung ständig auf ihr Handy schauen oder damit hantieren.
Mobile Werbung häufig unerwünscht
Deutlich ablehnender als stationäre Internetnutzer zeigen sich die
mobilen Internetnutzer gegenüber Online-Werbung: zwei Drittel (65%)
beurteilen Werbeeinblendungen auf ihrem Smartphone ausdrücklich
negativ. Zwischen Frauen und Männern oder jüngeren und älteren
mobilen Internetnutzern zeigen sich hier keine signifikanten
Beurteilungsunterschiede. Zum Vergleich: nur knapp jeder zweite
stationäre Internetnutzer (47%) beurteilt Werbeeinblendungen auf dem
PC als grundsätzlich störend.
Genutzt wird das mobile Internet unterwegs auch gerne während des
Einkaufs im stationären Handel, für Preisvergleiche mit dem
Online-Handel. Aktuell haben dies 37 Prozent der Nutzer bereits
praktiziert (2014: 34%). Insbesondere Bücher, DVDs, Urlaubreisen,
Elektronikartikel und Mobilfunkverträge werden - sofern der
stationäre Handel bei deutlichen Preisunterschieden kein
Entgegenkommen zeigt - am Ende dann häufig im Internet gekauft.
QR-Codes zum Abrufen von Produktinformationen hat jeder zweite mobile
Internetnutzer (51%) bereits genutzt; zehn Prozent mehr als noch 2014
(41%).
Klassisches Internet verliert an Bedeutung
42 Prozent der mobilen User nutzen das mobile Internet
mittlerweile ebenso häufig wie das stationäre Internet oder sogar
bereits häufiger; 2014 lag dieser Anteil erst bei 31 Prozent.
Zugleich wandelt die hohe Verbreitung mobiler Endgeräte das gesamte
Internetverhalten. "Der Trend im mobilen Internet geht zu impulshaft
konsumierender Mediennutzung und überwiegend privater Unterhaltung
über soziale Netzwerke", sagt Rafael Jaron, Geschäftsführer beim
Marktforscher Nordlight Research. "Klassisches Surfen via Hyperlinks
auf inhaltlich vernetzten Seiten wird im mobilen Internet deutlich
seltener praktiziert". Bodo Griehl, Senior Projektleiter beim
Befragungsdienstleister Webfrager, ergänzt: "Gefördert wird diese
Entwicklung durch die rasante Verbreitung von Apps mit sehr kompaktem
Funktionsumfang."
Ambivalentes Verhältnis zu Facebook und zur Kommerzialisierung von
Nutzerdaten
Viele Bürger nutzen das mobile Internet weitgehend sorglos und
geben dabei zahlreiche Nutzerdaten preis, ohne dies überhaupt zu
wissen. Dies lässt sich auch am Beispiel von Facebook zeigen, wo
aktuell fast drei Viertel (72%) der mobilen Internetnutzer
registriert sind: 90 Prozent der Facebook-User haben zwar
mitbekommen, dass Facebook Anfang 2015 seine AGBs geändert hat.
Zugleich wissen aber nur 17 Prozent um welche Änderungen es sich
dabei genau handelt.
Klärt man die Nutzer darüber auf, lehnen diese einige der
zentralen Änderungen mehrheitlich ab und zeigen sich sogar empört
darüber: dies betrifft beispielsweise die Erfassung des Besuchs
anderer Webseiten und darüber gesteuerte Werbeeinblendungen
(Ablehnung: 85%), die werbliche Nutzung von Standortdaten (73%) oder
den "Kaufen-Button" (72%).
Befragt, ob die AGB-Änderungen von Facebook konkrete Auswirkungen
auf ihr künftiges Nutzerverhalten haben, gibt jeder zweite
(informierte) mobile Facebook-Nutzer an, dies könne zu einem
vorsichtigeren (35%) oder zu einem nur noch zuschauenden (16%)
Nutzungsverhalten führen. Eine Kündigung ihres Accounts ziehen
lediglich 7 Prozent in Betracht. 41 Prozent sagen hingegen, die
AGB-Änderungen werde keinerlei Auswirkungen auf ihr künftiges
Facebook-Verhalten haben. Ãœberwiegend positiv wird aufgenommen, dass
die Sichtbarkeit für andere Mitglieder auf Facebook nun besser
steuerbar ist, und das Unternehmen zumindest etwas mehr Einblick in
die aus den gesammelten Daten erstellten Anzeigenpräferenz-Profile
gibt.
Rafael Jaron resümiert hierzu: "Die Kritik an immer umfassenderen
Datensammlungen im Internet bleibt bisher oft kurzfristiger
emotionaler Natur und im Alltag oft wenig verhaltenswirksam. Zugleich
mehrt sich jedoch das Unbehagen und Misstrauen in der digitalen
Kultur. Selbst über Jahre aufgebaute vertrauensvolle Kundenbindungen
können so erodieren. Aktiv praktizierter und kommunizierter
Datenschutz und der Verzicht auf intransparente Datensammlungen
könnten daher einmal zu zentralen Markenzeichen von Unternehmen und
Institutionen werden."
Die komplette Studie "Mobile Internetnutzung 2015" mit vielen
weiteren Ergebnissen zum aktuellen Nutzerverhalten und relevanten
Trends ist direkt über Nordlight Research beziehbar.
Pressecharts zur Studie sind abrufbar unter:
http://kurzlink.de/mobile-internet-2015
Ansprechpartner für Rückfragen
Rafael Jaron
Geschäftsführer
Nordlight Research GmbH
Elb 21
40721 Hilden
Telefon: +49 2103 258 19-0
E-Mail: r.jaron(at)nordlight-research.com
www.nordlight-research.com