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50 Jahre ARD/ZDF-Studie Massenkommunikation: Fernsehen und Radio weiter zentrale Medien/Internet ist Plattform für viele Anwendungen

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(ots) - Trotz intensiven Wettbewerbs behaupten sich
Fernsehen und Radio als meistgenutzte Medien in Deutschland. Gemessen
an der Tagesreichweite liegen in der Bevölkerung ab 14 Jahren
eindeutig Fernsehen (Tagesreichweite: 80 Prozent) und Radio (74
Prozent) an der Spitze, vor dem Internet (46 Prozent) und der
Tageszeitung (33 Prozent). Dies ist eines der Ergebnisse der
aktuellen Welle der ARD/ZDF-Langzeitstudie Massenkommunikation, die
am Donnerstag, 10. September 2015, von der ARD/ZDF-Medienkommission
in Frankfurt vorgestellt wurde und seit nunmehr 50 Jahren Funktionen,
Nutzung und Bewertung der Medien in Deutschland beobachtet.

Im Tagesablauf hat Radio unverändert die Funktion eines
Tagesbegleiters. Fernsehen ist - trotz hoher Reichweite schon ab dem
Nachmittag - das Abendmedium. Die Tageszeitung ist das Medium für den
(frühen) Morgen, während sich die Internetnutzung relativ gleichmäßig
über den Tag verteilt, dabei als Zugangsplattform für vielfältige
Anwendungen, aber nicht nur der Mediennutzung dient. Zur
Medienzukunft befragt, stimmen die Menschen mit großer Mehrheit zu,
dass Fernsehen und Radio auch in zehn Jahren bedeutsam sein werden
und insbesondere auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Zukunft
unverzichtbar bleibt.

Mediennutzung bleibt auf sehr hohem Niveau stabil

Rund zwei Drittel ihres Zeitbudgets für Medien widmen die
Bürgerinnen und Bürger Fernsehen und Radio: 208 Minuten pro Tag sehen
sie fern, 173 Minuten hören sie Radio, 107 Minuten wird das Internet
genutzt und 23 Minuten die Tageszeitung gelesen. Die tägliche
Nutzungsdauer für CDs, MP3-Audios und andere Tonträger beträgt 24
Minuten, gefolgt von Büchern mit 19 Minuten. Für Zeitschriften und
Videos/DVDs wenden Menschen ab 14 Jahren in Deutschland an einem
durchschnittlichen Tag jeweils 6 Minuten auf. Mit insgesamt knapp




neuneinhalb Stunden pro Tag (566 Minuten brutto, d.h. einschließlich
Parallelnutzung) bleibt die Mediennutzung in Deutschland in der
Bevölkerung ab 14 Jahren somit auf sehr hohem Niveau stabil. Gleiches
gilt für die junge Generation der 14- bis 29-Jährigen (561 Minuten).

Fernsehen ist kein "Auslaufmodell"

Mit der Digitalisierung und Nutzung des Internets als
Ausspielplattform bringt das Fernsehen den Menschen zahlreiche neue
Angebote und Nutzungsoptionen. "Was analog war, wird digital, was
digital ist, wird smart und mobil. Diesen Veränderungen in den
Nutzungsgewohnheiten kommen die Mediatheken von ARD und ZDF gerade im
Infobereich mit entsprechend aufbereiteten Angeboten nach. Die um den
Jahrtausendwechsel so beliebte These, dass Fernsehen ein
'Auslaufmodell' sei, hat sich eindrucksvoll nicht bewahrheitet",
kommentierte der Vorsitzende der ARD/ZDF-Medienkommission,
ZDF-Intendant Dr. Thomas Bellut, die Entwicklung.

Internet wird nur teilweise zur Mediennutzung verwendet

Das Internet ist aufgrund seines Multifunktionscharakters nicht
mit den klassischen Medien vergleichbar, weil es nur teilweise für
die Mediennutzung verwendet wird. So sind in der Gesamtbevölkerung
von 107 Minuten täglicher Internetnutzung 81 Minuten Kommunikation,
Spielen, Shopping, Suchanwendungen etc., 26 Minuten entfallen auf
Mediennutzung. In der jungen Generation (14 bis 29 Jahre) beträgt die
mediale Internetnutzung 48 Minuten pro Tag, während 139 Minuten auf
nichtmediale Anwendungen entfallen.

Fernsehen und Radio sind die sympathischsten Medien

Im Vergleich der erfragten Images ist Fernsehen das
unterhaltsamste Medium und hat insgesamt ein sehr breites
Imageprofil. Die öffentlich-rechtlichen Fernsehprogramme (75 Prozent)
gelten im Vergleich zu den privaten (16 Prozent) als anspruchsvoller.
In den vergangenen fünf Jahren haben sich die Imagewerte noch weiter
zugunsten der öffentlich-rechtlichen TV-Programme verschoben. Dem
Internet wird vor allem zugeschrieben, modern und vielseitig zu sein.
Radio ist nach Meinung der Bevölkerung besonders unterhaltsam, locker
und ungezwungen. Die Tageszeitung gilt als anspruchsvoll, glaubwürdig
und kompetent. Fernsehen (72 Prozent) und Radio (57 Prozent) sind die
mit Abstand sympathischsten Medien (Tageszeitung: 35 Prozent,
Internet: 37 Prozent; "trifft am ehesten/an zweiter Stelle zu").

ARD und ZDF genießen hohes Vertrauen in der Bevölkerung

Wie hr-Intendant Dr. Helmut Reitze als stellvertretender
Vorsitzender der ARD/ZDF-Medienkommission betonte, sind die positiven
Bewertungen für Fernsehen und Radio "wesentlich auf die Angebote des
öffentlich-rechtlichen Rundfunks zurückzuführen. ARD und ZDF genießen
mit ihren Haupt- und Spartenprogrammen hohes Vertrauen in der
Bevölkerung."

Öffentlich-rechtlicher Rundfunk gilt als zuverlässig und
glaubwürdig

Ein Vergleich der Anbietersysteme im dualen Rundfunk zeigt:
Politische Informationskompetenz, Zuverlässigkeit und Glaubwürdigkeit
von Informationen, Wertevermittlung und Meinungspluralismus sind
ebenso Domänen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks wie die feste
Verankerung im Kulturleben und die regionale
Berichterstattungs-kompetenz. Wer sich über Politik informieren
möchte, bevorzugt eindeutig die öffentlich-rechtlichen Fernseh- und
Radioprogramme (82 Prozent bzw. 68 Prozent). Dies gilt grundsätzlich
für alle Alters- und Bildungsgruppen und zeigt, dass die Bedeutung
des öffentlich-rechtlichen Rundfunks für die Demokratie und die
politische Meinungsbildung in der Bevölkerung fest verankert ist.

Öffentlich-rechtlicher Rundfunk bleibt unverzichtbar

Nach Meinung fast aller Bürgerinnen und Bürger (90 Prozent) wird
es auch in Zukunft nur wenige wichtige Fernsehprogramme geben. 83
Prozent der Befragten - und damit noch etwas mehr als vor fünf Jahren
- sind davon überzeugt, dass die öffentlich-rechtlichen Radio- und
Fernsehprogramme auch künftig unverzichtbar bleiben.

Für die Untersuchung wurden im Auftrag der
ARD/ZDF-Medienkommission in der Zeit vom 14. Januar bis 3. Mai 2015
insgesamt 4.300 repräsentativ für ganz Deutschland ausgewählte
Personen ab 14 Jahren per Telefon über ihr Medienverhalten und ihre
Medieneinschätzung befragt. Erhebungsinstitut war GfK Media &
Communication Research, Wiesbaden/Frankfurt. Die
ARD/ZDF-Langzeitstudie "Massenkommunikation" wird seit 1964/65 etwa
alle fünf Jahre durchgeführt. Erste Ergebnisse der Studie sind soeben
in Media Perspektiven 7-8/2015 (www.media-perspektiven.de)
erschienen.

http://ly.zdf.de/XL2r/

Fotos von der Pressekonferenz sind erhältlich ab 13 Uhr über ZDF
Presse und Information, Telefon: 06131 - 70-16100, und über
https://presseportal.zdf.de/presse/massenkommunikation

Rückfragen:

Dr. Christian Breunig, Media Perspektiven, Tel.: 069 - 15424-310
und Dr. Bernhard Engel, ZDF-Medienforschung, Tel.: 06131 - 70-15265



Pressekontakt:
ZDF Presse und Information
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