(ots) - Freitag, 11. September 2015 (Woche
37)/10.09.2015
22.00Nachtcafé
Die SWR Talkshow Gäste bei Michael Steinbrecher Lebe wild und
gefährlich
Sich von hohen Klippen stürzen, mit dem Motorrad durch die Wüste
rasen oder schwimmend den Ärmelkanal durchqueren - zweifellos
Abenteuer der Kategorie wild und gefährlich. Doch nicht nur in der
Freizeit kann man das Risiko suchen und sich Gefahren aussetzen.
Manche gehen für soziales oder politisches Engagement an ihre
Grenzen, stets in der Gefahr, unpopulär zu sein und zur Zielscheibe
zu werden. Andere machen das Unkonventionelle gleich zum Lebensstil,
pfeifen auf die Festanstellung und werden zum Globetrotter. Lebe wild
und gefährlich - oder angepasst und spießig? Wer träumt nicht
manchmal davon, aus dem Alltag auszubrechen und alles auf eine Karte
zu setzen? Aber: Die wenigsten tun es. Die Angst vor dem Risiko, vor
den Konsequenzen verhindert ein Leben ganz jenseits von Konventionen
und Regeln. Doch einige Rebellen suchen immer wieder das Risiko, die
Grenzerfahrung und das Adrenalin. Lohnt sich der schnelle Kick? Wann
ist es gut und richtig, Risiken einzugehen und etwas Neues zu wagen?
Wann ist es gefährlich und leichtsinnig? Und brauchen wir Rebellen in
unserer Gesellschaft?
Die Gäste im NACHTCAFÉ:
Jutta Ditfurth wollte auf keinen Fall dem Lebensentwurf folgen,
der ihr in die Wiege gelegt wurde. Schon in jungen Jahren lehnte sich
der Adelsspross gegen die eigene Familie auf. Später kämpfte sie
gegen Atomkraft, die Unterdrückung von Minderheiten und für soziale
Gerechtigkeit. Bis heute führt die einstige Mitbegründerin der Grünen
ein durch und durch politisches Leben: "Ruhig werde ich erst in der
Kiste, vorher nicht."
Zu einer ganz anderen Politikergeneration gehört Katja Suding.
Modern, attraktiv und voller Tatendrang - die neue Hoffnungsträgerin
der FDP verkörpert das alles in Perfektion. Die ehemalige
Unternehmerin gilt als geradlinig und extrem ehrgeizig, Kritiker
sagen gar berechnend. Die politische Bühne empfindet sie selbst als
gefährliches Terrain: "In meinem Beruf habe ich eine Maske, die mein
Privatleben und mich vor Angriffen schützt."
Uli Emanuele träumt nicht nur von einem gefährlichen Leben, er
führt bereits eines. Der Basejumper springt in tiefe Schluchten und
rast mit einem Flügelanzug bei Tempo 170 durch enge Felsspalten und
nur Zentimeter über Baumwipfel hinweg. Obwohl er weiß, jeder Sprung
könnte sein letzter sein, stürzt sich der junge Südtiroler immer
wieder in dieses tödliche Risiko: "Lieber sterbe ich, als ein
langweiliges Leben gehabt zu haben."
Immer auf Achse, sanfte Drogen und wilde Frauengeschichten - das
ist das Leben von Andreas Altmann. Der Reisejournalist und
Bestsellerautor hat sich bewusst gegen ein konventionelles,
bürgerliches Dasein entschieden. "Mein Ziel war immer, das bisschen
Zeit, was uns auf Erden gegeben ist, so intensiv wie möglich zu
leben", sagt der gebürtige Bayer, der heute auf der ganzen Welt
zuhause ist.
Das Vagabunden-Leben, das er in seiner Jugend als Mitglied der
Kelly Family geführt hat, hatte Joey Kelly satt. Musik war eigentlich
nie seine große Leidenschaft, stattdessen entdeckte er sportliche
Abenteuer für sich. Heute ist er Ultra-Marathonläufer und
Extrem-Abenteurer, der sich auch mal zehn Tage ganz allein und ohne
Nahrung durch einen Regenwald schlägt. "An die Grenzen gehen, seinen
Körper spüren - das heißt Leben für mich."
Dominik de Lorenzo lebte nicht nur selbst gefährlich, sondern war
auch eine Gefahr für seine Mitmenschen. Als Mitglied der Hells Angels
war für ihn Gewalt die Lösung aller Probleme. Zahlreich vorbestraft
landete er schließlich für fast sieben Jahre im Gefängnis, wo es zur
Einsicht und zur Läuterung kam. Heute ist de Lorenzo Familienvater
und Anti-Gewalt-Trainer. "Inzwischen ist mir mein fast schon
spießiges Leben heilig."
Auch Schwester Benedikta hat ihrem Leben eine extreme Wendung
gegeben. Lange fühlte sie sich im falschen Leben gefangen, bis sie
ihrer inneren Sehnsucht folgte. Sie verließ ihren Mann und ihre vier
Kinder und bekannte sich ganz zu einem Leben mit Gott. Seit einem
Jahr lebt sie als Einsiedlerin in einer Schlucht in der Schweiz. "Ich
habe gelernt, die Einsamkeit auszuhalten und habe mich durch dieses
einfache Leben noch einmal ganz neu kennenglernt."
Der Traum, aus dem Alltag ausbrechen zu wollen, ist in unserer
durch Routine geprägten Welt völlig normal, sagt der Soziologe Ronald
Hitzler. Veränderungen in der Gesellschaft nimmt er zwar wahr, eine
Horde von Angepassten, wie es oft heißt, kann er jedoch nicht
erkennen. "Rebellen gibt es auch heute noch. Sie haben nur andere
Ausdrucksformen gefunden", so der Professor, der zu Zeiten der
Studentenrevolte von 1968 noch selbst auf die Straße ging.
Montag, 21. September 2015 (Woche 39)/10.09.2015
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