(ots) - Bundesentwicklungsminister Gerd Müller hat das
bisherige Verhalten der Industriestaaten gegenüber Afrika scharf
kritisiert. Der CSU-Politiker sprach sich am Freitag im rbb-Inforadio
für einen fairen Handel aus. Ansonsten könne sich Afrika nicht
entwickeln: "Unser Wohlstand in Europa, in Deutschland begründet sich
zu einem ganz erheblichen Teil auf den wertvollen Ressourcen und der
Ausbeutung dieser Ressourcen in afrikanischen Ländern. Und dafür
bezahlen wir keine ordentlichen Preise. Die Menschen können nicht
davon leben. Und das ist auch ein Stück weit schäbig, dass wir uns
darüber kaum Gedanken machen."
20 Prozent der Weltbevölkerung in den Industriestaaten verbrauche
80 Prozent der globalen Ressourcen. Der Großteil dieser Ressourcen
komme aus Entwicklungsländern, im Falle der EU vor allem aus Afrika.
Ohne dass Europa bereit sei, faire Preise zu zahlen, werde es keine
Entwicklung in Afrika geben. Der Kontinent brauche fairen Handel,
nicht freien Handel: "Freier Markt heißt das Recht des Stärkeren.
Haben wir als Europäer und Deutsche das Recht, afrikanische Staaten
auszubeuten? Wir haben in Deutschland eine soziale Marktwirtschaft
und wir brauchen international eine sozial-ökologische
Marktwirtschaft mit Rahmenbedingungen, die genau diese neue
Partnerschaft zwischen Afrika und Europa begründet."
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