(ots) - Fast 80 % aller Nutzfahrzeuge bestehen die
Hauptuntersuchung auf Anhieb, rund 25 % fallen beim TÃœV wegen
sicherheitsrelevanten Mängeln auf. Das geht aus dem "TÜV Report
Nutzfahrzeuge" hervor, der vom Verband der TÃœV e.V. (VdTÃœV)
veröffentlicht wurde. Rund 2,5 Mio. Transporter, Kleintransporter,
leichte und schwere Lkw sind in Deutschland zugelassen. Für den
Report wurden etwa 1,2 Mio. Hauptuntersuchungen aus den Jahren 2014
und 2013 ausgewertet.
So unterschiedlich das Nutzungsprofil und das Gewicht der
Fahrzeuge sind, so unterschiedlich sind auch die Mängelquoten bei den
einzelnen Fahrzeugkategorien. Besonders mängelanfällig sind
Kleintransporter bis 3,5 Tonnen (26 % erhebliche Mängel) und
Nutzfahrzeuge in der Gewichtsklasse 7,5 bis 18 Tonnen (26,9 %
erhebliche Mängel). Schwere Lkw ab 18 Tonnen schneiden mit 21,8 %
erheblicher Mängel am besten ab. Die Quote erheblicher Mängel aller
Nutzfahrzeuge beträgt durchschnittlich 25,3 %.
Die meisten Mängel stellten die TÜV-Experten über alle
Gewichtsklassen an der Beleuchtung fest, wobei die Rücklichter
besonders betroffen sind: Bereits 4,3 % aller Nutzfahrzeuge haben
nach einem Jahr sicherheitsrelevante Mängel an der hinteren
Beleuchtungseinrichtung. Nach fünf Jahren sind es hier bereits 12,5
Prozent und 4,9 % an den vorderen Scheinwerfern. Auffällig sind auch
Probleme durch Ölverlust an Antrieb und Motor sowie Defekte an den
Bremsanlagen. Kein Thema ist mittlerweile die Korrosion an tragenden
Bauteilen: Auch nach fünf Jahren liegt der Anteil gefährlicher
"Rostlauben" bei kaum messbaren 0,1 %.
Grundsätzlich gilt: Je älter ein Fahrzeug, desto höher die Gefahr,
dass sicherheitsrelevante Mängel auftreten. "Deshalb trägt eine
intensive Wartung von Anfang an nicht nur zu einer längeren
Lebensdauer bei, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zur
Verkehrssicherheit", erläutert Dr. Klaus Brüggemann,
Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des Verbandes der TÜV.
In der Gewichtsklasse der Transporter bis 7,5 Tonnen zeigen sich
besonders bei den älteren Fahrzeugen Sicherheitsmängel. Bei den
Kleintransportern unter 3,5 Tonnen steigt die durchschnittliche Quote
erheblicher Mängel von 10,0 % nach zwei Jahren auf 36,1 % nach zehn
Jahren - bei einzelnen Modellen erreicht sie Werte über 40 Prozent.
Auch an Transportern zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen steigt die Quote
erheblicher Mängel stark an: Nach fünf Jahren beträgt sie hier
bereits 25,5 %. Der VdTÜV führt dies auf eine schlechte Wartung und
das spezifische Nutzerverhalten bei leichten Nutzfahrzeugen zurück.
Häufig werden sie im Dauereinsatz so lange an der Auslegungsgrenze
gefahren, bis Mängel deutlich zutage treten. Eine präventive Wartung
findet dadurch nicht statt. Diese falsch verstandene Sparsamkeit geht
am Ende zu Lasten der Sicherheit.
Wie sich ein vorausschauendes Sicherheitskonzept und eine hohe
Prüfdichte positiv bei der HU bemerkbar macht, zeigt sich bei den Lkw
in den hohen Gewichtsklassen. Nutzfahrzeuge über 18 Tonnen erreichen
eine durchschnittliche Quote erheblicher Mängel von 21,8 %, wobei
gleichzeitig die jährliche Laufleistung bei ihnen am höchsten ist.
Hier macht sich bei den HU-Ergebnissen eine völlig andere
Sicherheitsphilosophie bemerkbar. Schwere Lkw, die im Güterverkehr
häufig just in time eingetaktet sind, müssen in einem Top-Zustand
sein. Bleiben sie wegen technischer Probleme liegen, würde das enorme
finanzielle Schäden verursachen. Für die Flottenbetreiber steht daher
die präventive Wartung im Vordergrund. Darüber hinaus ist bei den
schweren Nutzfahrzeugen auch die Prüfdichte am höchsten: Ab einem
Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen müssen Nutzfahrzeuge jährlich eine
Hauptuntersuchung absolvieren und ab 12 Tonnen zusätzlich alle sechs
Monate eine Sicherheitsprüfung. Das zahlt sich am Ende auch bei der
Verkehrssicherheit aus.
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Johannes Näumann
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