(ots) - Busse sind sehr sichere Verkehrsmittel. Ãœber 80 %
aller Reise- und Linienbusse bestehen die Hauptuntersuchung auf
Anhieb, rund zwei Drittel sind beim TÜV sogar mängelfrei. Das geht
aus dem Bus-Report hervor, den der Verband der TÃœV e.V. (VdTÃœV) heute
in Berlin vorstellt.
Der Mittelwert der Quote der erheblichen Mängel aller Linien-,
Überland-, und Reisebusse beträgt 18,5 %. Geringe Mängel stellten die
TÜV-Experten an 14,5 % aller Fahrzeuge fest, mängelfrei sind 66,9 %
und "verkehrsunsicher" 0,1 %. Sie mussten sofort stillgelegt werden.
Auffällig ist ein Anstieg der Quote erheblicher Mängel mit
zunehmendem Alter der Busse: Bereits nach einem Jahr beträgt die
Quote 5,6 %, nach fünf Jahren sind es 14,4 %. Nach zehn Jahren
bekommt bereits jeder fünfte Bus (20,3 %) die Plakette im ersten
Anlauf nicht, bei den Zwanzigjährigen ist es fast jeder Dritte (30,4
%).
Besonders häufig stellen die TÜV-Experten Mängel an der
Beleuchtung fest. Sorge bereiten auch häufiger der Ölverlust am Motor
sowie Mängel an der Bremsanlage. "Besonders der Ölverlust bedeutet
nicht nur eine Belastung für die Umwelt, sondern kann auch wegen der
Brandgefahr ein Sicherheitsrisiko für die Fahrgäste darstellen",
erläutert Dr. Klaus Brüggemann, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied
des VdTÃœV.
Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse empfiehlt der VdTÃœV den
Busunternehmen auf den technischen Zustand der Fuhrparks zu achten.
"Die Sicherheit der Fahrgäste muss an oberster Stelle stehen",
erklärt Dr. Klaus Brüggemann. "Deshalb müssen notwendige
Instandhaltungsarbeiten immer rechtzeitig erfolgen." Der VdTÃœV
empfiehlt dabei besonders bei älteren Fahrzeugen die spezifischen
Wartungsanforderungen zu berücksichtigen.
Der Gesetzgeber schreibt vor jeder Fahrt einen Sicherheitscheck
durch den Fahrer vor. Bei dieser Abfahrtkontrolle sollten alle
sicherheitsrelevanten Komponenten kurz überprüft werden. "Gerade die
vielen Mängel an den Beleuchtungsanlagen lassen aber vermuten, dass
die Abfahrtkontrolle nicht gründlich oder gar nicht vorgenommen
wird", so Dr. Brüggemann, "schließlich lassen sich die
Beleuchtungsmängel mit einfachsten Mitteln feststellen und oftmals
auch beheben."
"Rein statistisch ist der Bus eines der sichersten Verkehrsmittel
überhaupt, das in Deutschland jährlich 5,6 Milliarden Fahrgäste
befördert", betont Dr. Brüggemann. Erfreulich ist daher der hohe
Anteil an mängelfreien Fahrzeugen. Ein Vergleich mit anderen
Fahrzeugkategorien unterstreicht das hohe Sicherheitsniveau: Mit
18,5% erheblichen Mängeln liegen die Busse im Vergleich vor den Pkw
(23,5 %) und den Nutzfahrzeugen (25,3 %).
Für den TÜV Bus-Report werteten die Experten rund 50.000
Hauptuntersuchungen von Reise- und Linienbussen aus. Für Fahrzeuge
zur Personenbeförderung ab acht Sitzplätzen ist sie im jährlichen
Rhythmus vorgeschrieben. Die Erhebung dieser Datenbasis ist neutral
und objektiv. Sie stützt sich auf den amtlichen Prüfkatalog der
Hauptuntersuchung, in dem vom Gesetzgeber über 145 einzelne
Prüfpunkte vorgeschrieben sind.
Der technische Zustand der Fahrzeuge hat einen entscheidenden
Einfluss auf die Sicherheit. Sie hängt aber noch von weiteren
Faktoren ab. Besonders die Betriebsabläufe in einem Busunternehmen
und die Qualifikation der Fahrer spielen für den sicheren Busverkehr
eine Rolle.
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Johannes Näumann
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