(ots) - Im Vorfeld der auĂźerordentlichen Sitzung der
europäischen Innenminister am kommenden Montag fordert die
Hilfsorganisation CARE die Europäische Union dazu auf, den Zugang zu
einem sicheren Zufluchtsort fĂĽr Asylsuchende zu vereinfachen und die
humanitäre Hilfe in der Region um Syrien aufzustocken.
"Es ist allerhöchste Zeit den Verhandlungen auch Taten folgen zu
lassen", so Karl-Otto Zentel, Generalsekretär von CARE
Deutschland-Luxemburg. "Wir hätten die Kapazitäten noch viele weitere
FlĂĽchtlinge aufzunehmen. Es ist an der Zeit, dass wir uns auf die
grundlegenden Ideen der Europäischen Union zurückbesinnen: die
Anerkennung der Menschenrechte, Freiheit und Solidarität. Wir müssen
sicherstellen, dass Schutzsuchenden dringend benötige Hilfe nicht
verwehrt wird und sie auf dem Weg in Sicherheit nicht ihr Leben
riskieren."
CARE betont, dass die verheerende Unterfinanzierung der
humanitären Hilfe in den syrischen Nachbarländern eine der Ursachen
fĂĽr die steigenden Zahlen syrischer FlĂĽchtlinge in Europa sei. "Es
wäre ein gravierender Fehler, die humanitäre Hilfe für den Nahen
Osten jetzt einfach nach Europa umzuverteilen. In einem Land wie dem
Libanon, wo jeder vierte Einwohner mittlerweile syrischer FlĂĽchtling
ist, ist die Situation der Menschen katastrophal", so Zentel. Die
Syrienhilfe der Vereinten Nationen etwa wurde bisher nur zu 37
Prozent finanziert. Auch CARE erhielt bisher nur rund die Hälfte der
benötigten Gelder, die für die Hilfe in den nächsten beiden Jahre
benötigt werden.
Bereits im Februar ergab eine Befragung der Hilfsorganisation bei
syrischen Flüchtlingen in Jordanien, dass mehr als die Hälfte der
Flüchtlinge ihre Familie nicht ausreichend ernähren können. Jede
dritte Familie hatte keinen ausreichenden Zugang zur
Gesundheitsversorgung.
"Im August berichteten uns die FlĂĽchtlinge, die finanziellen
Kürzungen der Essensgutscheine des Welternährungsprogramms seien ein
Grund, die Region nun zu verlassen. Viele Familien können sich
seitdem nur noch eine Mahlzeit am Tag leisten", erklärt Wouter
Schaap, CARE-Länderdirektor in Jordanien. "Stellen Sie sich vor, Sie
leben seit Jahren im Exil. Sie dĂĽrfen legal nicht arbeiten und
riskieren Ausbeutung und Haftstrafen. Sie verlieren Ihre Hoffnung.
Und dann wird Ihnen mitgeteilt, dass Ihre monatliche Ration fĂĽr
Nahrungsmittel von 24 Euro auf zwölf Euro halbiert wird. Ihre Kinder
können nicht zur Schule gehen und Sie haben alles verloren. Niemand
verlässt seine Heimat gerne. Aber nach fast fünf Jahren sehen viele
keine andere Möglichkeit mehr."
CARE begrüßt die Forderung des Präsidenten der Europäischen
Kommission, Jean-Claude Juncker, die steigenden FlĂĽchtlingszahlen ins
Verhältnis zu den Belastungen anderer Länder zu setzen. Der
FlĂĽchtlingsstrom macht bislang nur 0,11 Prozent der gesamten
Bevölkerung der Europäischen Union aus - das sind umgerechnet 558.800
Menschen. In Jordanien leben 630.000 syrische FlĂĽchtlinge, in der
TĂĽrkei fast 2 Millionen und im Libanon ĂĽber 1,1 Millionen syrische
FlĂĽchtlinge.
ACHTUNG REDAKTIONEN: Deutschsprachige Interviewpartner in
Jordanien und Serbien / Fotomaterial und Meinungsbeiträge von
Flüchtlingen können zum kostenlosen Abdruck bereitgestellt werden.
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