(ots) - Wenn es nicht so ernst wäre - man könnte glatt
lachen. Bayern habe Ungarn Unterstützung der EU-Außengrenzen
zugesichert, vermeldet die Deutsche Presse-Agentur. Das klingt
verdammt nach bajuwarischer Welt-Außenpolitik, ein bisschen auch nach
alten Zeiten, nach dem Königreich Bayern und der Monarchie
Österreich-Ungarn. Ferner telefoniert der bayerische König, Pardon,
Ministerpräsident Seehofer mit Ungarns Premier Orban. Bösartig
formuliert: Da waren die beiden richtigen Populisten beieinander.
Wohl wahr: Das Thema ist extrem schwierig und brisant. Umso
erfreulicher dann aber, dass laut ZDF-Politbarometer 66 Prozent der
Deutschen mit Merkels Flüchtlingspolitik einverstanden sind. Zwei
Drittel der Deutschen sind also klüger als Horst Seehofer, genauer
gesagt: nicht so populistisch wie der Bayer, der vor vielen Jahren
mal ein sehr guter Bundesgesundheitsminister war, nun seinen Stern
aber rapide sinken sieht und das nicht verkraftet. Da scheint sich
Geschichte zu wiederholen, denn auch Edmund Stoiber hielt sich 2007
für politisch unsterblich, ehe ihn eine Fürther Landrätin sturmreif
schoss. Womöglich ist es das Schicksal bayerischer Ersatz-Könige,
dass sie, wie weiland der "Kini" Ludwig II., irgendwann in ihrer
eigenen Gedankenwelt leben, die mit der Realität nichts zu tun hat.
Der vernünftige Weg liegt klar zutage: Syrer und andere von Krieg
bedrohte Menschen müssen geschützt werden, das Thema Balkan-Migration
ist erkanntermaßen ein völlig anderes. Die Deutschen müssen
zusammenhalten und gegen Nazis Front machen, die schändlicherweise
Asylunterkünfte in Brand setzen. Schwierig - und das Allerletzte, was
man dabei braucht, ist von Ego-Trips getriebener innerparteilicher
Zoff.
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Florian Giezewski
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