(firmenpresse) - Auf einem verlassenen amerikanischen Militärgelände entsteht eine russische Enklave: Seit rund einem Jahr entwickelt das Theater- und Performancekollektiv RAMPIG "Schuld (und Sühne)" nach Fiodor M. Dostojewskis Roman.
Durch künstlerische Forschung unter anderem am Handlungsort St. Petersburg, dem Austausch mit internationalen Künstlern und nicht zuletzt der intensiven Auseinandersetzung mit den vorgefundenen Räumlichkeiten, einem verwaisten Supermarkt auf der US-amerikanischen Militäranlage Benjamin Franklin Village in Mannheim, nähert sich die Produktion unter künstlerischer Leitung von Beata Anna Schmutz dem zugrundeliegenden Roman, den Wirren und Zwiespälten, dem Ringen und Zweifeln seines Protagonisten. Eine überbordende Stoffmenge, aus der nun eine vielschichtige immersive Performance-Installation entwickelt wurde.
Zwischen Kühltheken und Supermarktregalen entstanden in dem ausgedienten Konsum-Tempel der einstigen Militärbasis mal anrührende, mal groteske, mal beklemmende Szenerien, die den Betrachter das verbrecherische Vorhaben des Rodion Romanowitsch Raskolnikow als existentialistisches Experiment erleben lassen. Mit präzisem Gespür für Dostojewskis sorgsam ausgearbeitete Stimmungen entfalten Sophie Lichtenbergs szenografisches Gesamtkonzept sowie im Kollektiv erarbeitete Texte und Szenen Raskolnikows Wägen, dessen Entschlossenheit und Wahn, und bekommen Station für Station seine Seele zu fassen. Die Besucher erfahren in installativen, performativen und theatralen Sequenzen das Spannungsfeld zwischen Oppositionsachsen wie Ratio und Gewissen. Wie weit kann der Mensch in seiner Freiheit Normen übertreten? Muss er eine maßgebliche, eine moralische Instanz fürchten?
Termine:
2., 3., 4., 8., 9., 10., 11., 15. und 16. Oktober 2015,
jeweils um 17:00, 17:30, 18:00, 19:30, 20:00, 20:30 und 21:00 Uhr.
Dauer: ca. 2 Stunden.
Karten erhalten Sie im Internet unter www.rampig.de (http://www.rampig.de)
In Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt Mannheim, gefördert durch den Landesverband Freier Theater Baden-Württemberg e.V. aus Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg, die LBBW-Bank Stiftung und die GLS Treuhand.
Theater Performance Kunst RAMPIG ist ein freischaffendes Künstlerkollektiv, dessen Mitglieder mit unterschiedlichen künstlerischen Schwerpunkten für die Dauer einer Inszenierung eine interdisziplinäre Arbeitsgemeinschaft bilden. Zumeist liegen den Inszenierungen Werke der klassischen Literatur zugrunde, die mit Mitteln der zeitgenössischen Dramatik, sprachlichen und visuellen Motiven sowie Zitaten aus Pop- und Hochkultur ihrer herkömmlichen narrativen Erzählweisen enthoben werden. In einem partizipativen Rechercheprozess untersucht das Kollektiv die ausgewählten Stoffe auf gesellschaftliche, kulturelle und politische Schnittstellen. Alle Projekte zeichnen sich durch spezifische Raumlösungen aus und sind gleichsam dem Ausloten theatralischer Grenzen wie auch der Grenzen verschiedener Kunstgattungen selbst verschrieben. Dabei entstehen immer wieder neue, grenzüberschreitende Kunsterlebnisse, die stets das Verhältnis zwischen Kunst und dem realen Leben erforschen.
Theater Performance Kunst RAMPIG e.V.
Stephan Schmutz
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