(ots) -
Pkw-Mängel nach wie vor auf hohem Niveau · Bremsen, Beleuchtung
und Umweltbelastung sind die großen Sorgenkinder der Prüfingenieure
Rund 40 Prozent aller von der GTÜ überprüften Pkw fahren mit
sicherheitsrelevanten Mängeln zu Hauptuntersuchung (HU). Fast jedes
vierte Auto fällt wegen schwerwiegender Mängel bei der HU durch und
erhält im ersten Anlauf keine Prüfplakette. Dies ist das Ergebnis der
halbjährlichen HU-Statistik, die die Gesellschaft für Technische
Ãœberwachung auf der IAA in Frankfurt vorgestellt hat.
Insgesamt betrachtet stagniert damit das Mängelaufkommen seit zwei
Jahren auf hohem Niveau. Lediglich innerhalb der beiden Mängelgruppen
"geringe Mängel" und "erhebliche Mängel" gab es leichte
Verschiebungen. So nahmen die erheblichen Mängel mit 22 Prozent (Vj.
22,7) leicht ab. Im Gegenzug stiegen die geringen Mängel auf 17,8
Prozent (Vj. 16,5). Die Zahl der untersuchten Pkw ohne Mängel ist mit
rund 60 Prozent konstant geblieben. Im ersten Halbjahr 2015 nahmen
die GTÜ-Prüfingenieure 2,3 Millionen Pkw unter die Lupe.
10 Millionen Pkw mit Mängeln unterwegs
Auf den Gesamtfahrzeugbestand von 44,4 Millionen Pkw hochgerechnet
bedeutet dies, dass rund 10 Millionen in Deutschland zugelassener Pkw
mit erheblichen Mängeln unterwegs sind und somit nicht dem vom
Gesetzgeber geforderten sicherheitstechnischen Standard im
Straßenverkehr entsprechen. Neben vernachlässigter Wartung dürfte ein
weiterer Grund hierfür das Jahr für Jahr steigende Durchschnittsalter
der Pkw auf unseren Straßen sein. Aktuell liegt dies bei etwas über 9
Jahren - Tendenz weiter steigend.
Risiko für alle Verkehrsteilnehmer
Das nach wie vor hohe Mängelniveau macht deutlich, wie wichtig
regelmäßige Wartung und Service in einer Fachwerkstatt sind. Vor
allem bei älteren Autos sollten deshalb notwendige Reparaturen nicht
aufgeschoben werden. "Wer hier spart, der spart am falschen Platz,
denn Sicherheitsmängel am Fahrzeug stellen ein Risiko für alle
Verkehrsteilnehmer dar", warnen die GTÜ-Experten.
Häufig Mängel bei Elektrik, Bremsen und Abgasanlage
Bei den von der GTÜ im ersten Halbjahr im Rahmen der HU
untersuchten Pkw stellten die Prüfingenieure besonders häufig Mängel
an der Beleuchtungs-, Brems- und Abgasanlage fest. Auch der schlechte
Zustand vieler Reifen wurde beanstandet.
Bei älteren Fahrzeugen nehmen die Mängel weiter zu
Besonders ältere Pkw schneiden bei der Hauptuntersuchung
überproportional schlecht ab. In der Altersgruppe über neun Jahre ist
mehr als die Hälfte mit Mängeln unterwegs. Fast jedes dritte Auto
dieser Altersklasse weist erhebliche Mängel auf oder ist sogar
verkehrsunsicher.
Die fünf Hauptmängelgruppen im Überblick
Mängel-Spitzenreiter über alle Altersklassen hinweg ist bei den
GTÜ-geprüften Autos* mit 20 Prozent "Beleuchtung und Elektrik". Auf
Platz zwei folgt die "Umweltbelastung" wie Motorabgase, Ölverlust,
Lärmentwicklung etc. mit 17,3 Prozent. Den dritten Platz belegt die
"Bremsanlage" mit 13,3 Prozent. Auf Rang vier liegen "Achsen, Räder,
Reifen und Aufhängungen" mit 10 Prozent und auf dem fünften Platz
landen "Fahrgestell, Rahmen, Aufbau" mit 6,6 Prozent.
* Anzahl GTÜ-geprüfter Pkw mit Mängeln an diesen Baugruppen (2,3
Mio.)
Pressekontakt:
GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH
Hans-Jürgen Götz · Leiter Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Fon: 0711 97676-620 · Fax: 0711 97676-609
E-Mail: goetz(at)gtue.de · http://www.gtue.de