(ots) - Rot-Kreuz-Präsident: Mangel an europäischer
Solidarität in Flüchtlingspolitik beschämend
Seiters mahnt Notprogramm an - "Bundesregierung muss sich in EU
für Gesinnungswechsel einsetzen"
Osnabrück.- Der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes (DRK),
Rudolf Seiters, hat den "anhaltenden Mangel an europäischer
Solidarität" bei der Bewältigung der Flüchtlingsfrage scharf
kritisiert. "Das ist traurig und beschämend. Eine Wertegemeinschaft
sieht anders aus", sagte Seiters im Gespräch mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch) mit Blick auf die Nicht-Einigung der
EU-Innenminister auf eine verbindliche Verteilung der Flüchtlinge in
alle Mitgliedsländer.
Seiters erwartet weiterhin verstärkte Anstrengungen der
Bundesregierung, um den "notwendigen Gesinnungswechsel" in der
Europäischen Union herbeizuführen. Angesichts der Größe des
Flüchtlingsproblems sei eine schnelle und gemeinsame europäische
Antwort dringend erforderlich, sagte der frühere Bundesinnenminister.
Das gelte für Sofortmaßnahmen zur Registrierung und Unterbringung der
Flüchtlinge, für die gemeinsame Feststellung sicherer Drittstaaten
und für ein Notprogramm für diejenigen Länder, die an der
Schengen-Grenze mit dem Zustrom von Flüchtlingen derzeit absolut
überfordert seien. Das DRK betreut bundesweit mehr als 190
Notunterkünfte mit mehr als 55.000 Flüchtlingen. 7000 ehrenamtliche
und 2000 hauptamtliche DRK-Helfer sind im Einsatz.
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