(ots) -
Die Flüchtlingskrise führte in der vergangenen Woche weder zu
Sympathieverlusten noch -gewinnen für die einzelnen Parteien. Die
Präferenzwerte im stern-RTL-Wahltrend ändern sich deshalb im
Vergleich zur Vorwoche nicht. Wenn jetzt Bundestagswahl wäre, käme
die Union weiterhin auf 41 Prozent, die SPD auf 24 Prozent, die
Grünen und die Linke auf jeweils 10 Prozent und FDP und AfD auf
jeweils 4 Prozent. Auf die sonstigen kleinen Parteien entfallen nach
wie vor 7 Prozent. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen
beträgt 29 Prozent.
"Die im Vergleich zur Vorwoche unveränderten Werte für die
einzelnen Parteien zeigen, dass keine davon aus der Flüchtlingskrise
Kapital schlagen kann", sagt Forsa-Chef Manfred Güllner. "Auch dem
rechtsradikalen Lager aus AfD, NPD und Republikanern gelingt es
nicht, mit diesem Thema neue Wähler zu binden." Die drei rechten
Parteien hätten derzeit zusammen nur sechs Prozent, nicht mehr als
bei der Bundestagswahl 2013. Güllner: "Von den geschätzten zehn bis
zwölf Prozent der Wahlberechtigten, die anfällig für ein
rechtsextremes Weltbild sind, würden jetzt viele gar nicht oder
andere Parteien wählen."
In einer weiteren repräsentativen stern-Umfrage unter 1001
Wahlberechtigten ermittelte das Forsa-Institut, wie die Forderung aus
dem linken Flügel der SPD beurteilt wird, die Partei müsse mit einem
klaren linken Programm und dem Thema Umverteilung in den Wahlkampf
zur nächsten Bundestagswahl 2017 ziehen. Die Einschätzung, nur mit
einem linken Programm mehr Wählerstimmen bekommen zu können, wird von
einer großen Mehrheit der Wahlberechtigten nicht geteilt: 70 Prozent
meinen, die SPD solle sich vielmehr um die mittleren Schichten der
Gesellschaft kümmern und auf Forderungen nach Steuererhöhungen
verzichten. Nur 21 Prozent würden einen klaren linken Kurs der
Sozialdemokraten befürworten.
Auch von den SPD-Anhängern hält ebenfalls nur eine Minderheit von
26 Prozent ein klares linkes Programm für nötig. 72 Prozent empfehlen
der SPD eine klare Mitte-Orientierung. Eine Mehrheit für ihre
Auffassung erhält die SPD-Linke um Parteivize Ralf Stegner nur bei
den Anhängern der Linkspartei (53 Prozent). In allen anderen
Bevölkerungs- und Wählergruppen stößt ein linker Kurs eher auf
Ablehnung. Selbst im Nichtwählerlager, dem viele enttäuschte frühere
SPD-Wähler angehören dürften, wird ein solcher Kurs missbilligt (68
Prozent). Nur 17 Prozent der Nichtwähler und Unentschlossenen würden
ihn gutheißen.
Datenbasis Wahltrend: Das Forsa-Institut befragte vom 7. bis 11.
September 2015 im Auftrag des Magazins stern und des Fernsehsenders
RTL 2501 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine
computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die
statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 2,5 Prozentpunkten.
Datenbasis SPD-Umfrage: Das Forsa-Institut befragte am 10. und 11.
September 2015 im Auftrag des Magazins stern 1001 repräsentativ
ausgesuchte Wahlberechtigte, die durch eine computergesteuerte
Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz
liegt bei +/- 3 Prozentpunkten.
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