PresseKat - Alternative Mobilitätskonzepte: Deutschland und China im Vergleich / Die neue Mobilität hat in Chi

Alternative Mobilitätskonzepte: Deutschland und China im Vergleich / Die neue Mobilität hat in China disruptives Potenzial

ID: 1262901

(ots) -

- Alternative Mobilitätskonzepte sind in Deutschland bereits
etabliert, stecken aber in China noch in den Kinderschuhen
- Sechs Prozent der deutschen und elf Prozent der chinesischen
Autobesitzer können sich vorstellen, auf ein eigenes Auto zu
verzichten
- Typische Schwellenlandprobleme, hohe Technikaffinität und die
Erfahrungen des Westens könnten neuen Mobilitätskonzepten in
China zu rasantem Wachstum verhelfen

Die massiven Verkehrs- und Umweltprobleme in den urbanen Regionen
der Schwellenländer werden die Mobilität dort rapide verändern. Dies
zeigt die aktuelle Studie "Alternative Mobilitätskonzepte:
Deutschland und China im Vergleich" der internationalen
Managementberatung Bain & Company.

Weltweit gewinnen alternative Mobilitätsangebote wie Carsharing,
Vermietung und integrierte Mobilitätsplattformen an Bedeutung.
Anbieter sind sowohl reine Carsharing-Unternehmen und unabhängige
Start-ups als auch die etablierten Automobilhersteller und
Autoverleiher. In China investieren die Internetriesen Alibaba und
Tencent zwei Milliarden US-Dollar in ein System zur Bestellung von
Taxis und zur Vereinbarung von Mitfahrgelegenheiten. Die Konkurrenz
wird vom US-amerikanischen Fahrdiensteanbieter Uber und dem
chinesischen Suchmaschinenbetreiber Baidu finanziert.

In Deutschland ist vor allem Carsharing auf dem Vormarsch. In den
letzten fünf Jahren wuchs die Zahl der Carsharing-Fahrzeuge pro Jahr
um durchschnittlich 28 Prozent auf heute 9.000. Die Fahrberechtigten
nahmen sogar um 44 Prozent zu - auf erstmals mehr als eine Million.
In China indes gibt es bislang kaum Carsharing. Der größte Anbieter
des Landes, Yi Dian Zuche, betreibt 1.000 Autos in zehn Städten und
verzeichnet 280.000 registrierte Nutzer. In der gesamten
Volksrepublik sind derzeit knapp 5.000 Carsharing-Fahrzeuge im




Einsatz und mit 336.000 registrierten Nutzern.

Autofahrer sind offen für Carsharing

Im Rahmen der Studie hat Bain Fahrzeugbesitzer und potenzielle
Autokäufer in Deutschland und China zu ihren Vorstellungen und
Bedürfnissen hinsichtlich ihrer künftigen Mobilität befragt. Dabei
zeigt sich: In beiden Ländern sind heutige Autokäufer, aber auch die
der Zukunft prinzipiell offen für neue Mobilitätslösungen. Deutlich
mehr als die Hälfte aller Befragten möchte für die städtische
Mobilität in den nächsten drei Jahren intensiv öffentliche
Verkehrsmittel nutzen. Knapp 40 Prozent wollen außerdem auf
Carsharing-Angebote zurückgreifen.

In Deutschland zählen Flexibilität, Schnelligkeit und Komfort zu
den wichtigsten Anforderungen an Mobilität. In China dagegen hat
Sicherheit oberste Priorität. Effizienz und Wirtschaftlichkeit
spielen in beiden Ländern nur eine untergeordnete Rolle.

Carsharing könnte bis zu 30 Prozent der Chinesen überzeugen

Hierzulande werden die neuen Mobilitätsangebote heute meist
ergänzend zum eigenen Auto und zu anderen Verkehrsmitteln genutzt. Im
Bain-Basisszenario, das nahezu dem heutigen Status-quo entspricht,
würden nur sechs Prozent der deutschen Fahrzeugbesitzer in urbanen
Regionen das eigene Auto zugunsten eines guten Carsharing-Angebots
aufgeben. Bei einer massiven Verschärfung bestimmter Einflussfaktoren
könnte die Bereitschaft zum Verzicht allerdings auf bis zu 22 Prozent
ansteigen. Solche Faktoren sind zum Beispiel ein Treibstoffpreis von
2,50 Euro pro Liter, Autobahngebühren von 100 Euro im Jahr oder
innerstädtische Einfahrtsgebühren bei einer gleichzeitig deutlichen
Verbesserung und Verbilligung der alternativen Mobilitätsangebote.

Ausgeprägter ist die Affinität zu neuen Mobilitätsdienstleistungen
in China. Elf Prozent der dortigen Fahrzeugbesitzer würden bei einem
guten Carsharing-Angebot auf ihr Auto verzichten. Staus und steigende
Treibstoffkosten sind die größten Probleme in China. Sollten sich
diese weiter verschärfen, wären bis zu 30 Prozent der Chinesen
prinzipiell bereit, vom eigenen Auto Abstand zu nehmen. "Die schon
heute große Offenheit für neue Mobilitätskonzepte in China - auch im
Vergleich zu etablierten Märkten wie Deutschland - ist
bemerkenswert", betont Dr. Klaus Stricker, Partner bei Bain & Company
und Leiter der globalen Automobilpraxisgruppe.

China wird sich schneller entwickeln als Deutschland

Dass China für Carsharing derart aufgeschlossen ist, liegt an
einer Reihe schwellenlandspezifischer Aspekte. Sie begünstigen das
weitere Wachstum alternativer Mobilitätskonzepte:

- Die zunehmende Urbanisierung führt zu immer größeren Städten,
längeren Wegen und mehr Autos.
- Staus, schlechte Verkehrssicherheit und der Mangel an
bezahlbaren Parkplätzen beeinträchtigen das Autofahren
erheblich.
- Das hohe Maß an Luftverschmutzung lässt die Fahrzeugbesitzer
auch die Rolle des Autos hinterfragen und macht alternative
Lösungen interessanter.
- Massive Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr schaffen
Mobilitätsalternativen.
- Die Nutzung mobiler Anwendungen, mit denen Mobilität geplant,
gebucht und verbessert werden kann, wächst rapide.

"In China kommen zwei Dinge zusammen: zum einen die hohe
Wechselbereitschaft, sprich: weg vom eigenen Auto, zum anderen eine
Gesamtsituation, die neue Mobilitätslösungen fördert", so Stricker.
"Dies ist die Chance für disruptive Veränderungen." Sollten sich die
Bedingungen in China weiter verschlechtern, würde dies auch
weitreichende Auswirkungen auf den Neuwagenabsatz haben. Nicht
umsonst will Daimler seinen Carsharing-Anbieter car2go auch in China
etablieren.

Einen Fuß im chinesischen Carsharing-Markt zu haben, könnte bald
von größtem Wert sein. Denn die Entwicklung hin zum Massenmarkt wird
in der Volksrepublik voraussichtlich deutlich schneller
vonstattengehen als in Deutschland. "Hierzulande haben Internet und
Smartphones das Carsharing erst attraktiv gemacht", erklärt Stricker.
"Die chinesischen Anbieter fangen jedoch nicht bei null an, sie
können die Markterfahrung aus dem Westen für sich nutzen."

Bain & Company

Bain & Company ist eine der weltweit führenden
Managementberatungen. Wir unterstützen Unternehmen bei wichtigen
Entscheidungen zu Strategie, Operations, Technologie, Organisation,
Private Equity und M&A - und das industrie- wie länderübergreifend.
Gemeinsam mit seinen Kunden arbeitet Bain darauf hin, klare
Wettbewerbsvorteile zu erzielen und damit den Unternehmenswert
nachhaltig zu steigern. Im Zentrum der ergebnisorientierten Beratung
stehen das Kerngeschäft des Kunden und Strategien, aus einem starken
Kern heraus neue Wachstumsfelder zu erschließen. Seit unserer
Gründung im Jahr 1973 lassen wir uns an den Ergebnissen unserer
Beratungsarbeit messen. Bain unterhält 51 Büros in 33 Ländern und
beschäftigt weltweit 6.000 Mitarbeiter, 700 davon im
deutschsprachigen Raum. Weiteres zu Bain unter: www.bain.de.



Pressekontakt:
Leila Kunstmann-Seik, Bain & Company Germany, Inc., Karlspatz 1,
80335 München
E-Mail: leila.kunstmann-seik(at)bain.com, Tel.: +49 (0)89 5123 1246,
Mobil: +49 (0)151 5801 1246


Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Mutaree erweitert Angebotspalette Umfrage: Junge Bundesbürger haben immer weniger Interesse am Besitz eines Autos / Smartphones und Computer sind der Generation Y wichtiger
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 16.09.2015 - 08:05 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1262901
Anzahl Zeichen: 7935

Kontakt-Informationen:
Stadt:

München, Zürich



Kategorie:

Unternehmensberatung



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Alternative Mobilitätskonzepte: Deutschland und China im Vergleich / Die neue Mobilität hat in China disruptives Potenzial"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Bain & Company (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Bain & Company