(ots) - In der kommenden Woche werden in New York
die neuen Nachhaltigkeitsziele (SDGs, Sustainable Development Goals)
verabschiedet. Die Staaten der Vereinten Nationen haben sich 17 Ziele
gesetzt, die in 169 Unterzielen genauer definiert sind. Erstmals
richten sich die Ziele auch an die Industriestaaten und greifen auch
die Themen Friedensförderung und Klimawandel auf. Bis 2030 soll
erreicht werden, dass alle Menschen ein Leben in Würde führen können.
"Jeder Mensch hat ein Recht auf ein besseres Leben", betont Christoph
Waffenschmidt, Vorstandsvorsitzender der Kinderhilfsorganisation
World Vision Deutschland. "Die Millenniumsentwicklungsziele, die in
diesem Jahr erreicht werden sollten, haben das Leben von Millionen
von Kindern und Familien gerettet und auch die Lebensbedingungen von
Milliarden Menschen verbessert, aber es gibt immer noch große
Lücken."
Ungleichheit, beschnittenes zivilgesellschaftliches Engagement,
das Weiterbestehen von Konflikten und eine fehlende Datengrundlage
führten dazu, dass Milliarden von Menschen nicht wesentlich von den
internationalen Anstrengungen profitiert haben und es für viele
Millionen Menschen überhaupt keine Verbesserungen gab, beklagt die
Organisation. Waffenschmidt betont: "Die Nachhaltigkeitsziele müssen
hier um einiges besser werden. Die reichen Länder stehen in der
Pflicht und müssen gemeinsam mit den Ländern des Südens für die
Umsetzung sorgen. Das Armutsgefälle innerhalb von Ländern - auch
mittleren Einkommens - muss stärker beachtet werden, dazu ist eine
Priorisierung der am meisten gefährdeten Menschen und besonders von
Kindern notwendig."
Insbesondere auf Konfliktgebiete und fragile Staaten sollte die
Staatengemeinschaft ihr besonderes Augenmerk richten, denn hier wurde
keines der bisherigen Millenniumsentwicklungsziele auch nur annähernd
erreicht.
Waffenschmidt fordert: "Die hehren Versprechen der
unterzeichnenden Länder müssen durch eine gute Datengrundlage
nachgehalten werden und schließlich bedarf es eines soliden
Finanzierungsrahmens, um tatsächlich bis 2030 absolute Armut und
unnötige Kindertode zu beenden."
Vor dem Hintergrund der derzeitigen Flüchtlingskrise in Europa
erläutert World Vision, dass unter dem SDG-Ziel 10.7. klar gefordert
wird, dass alle Länder für eine gut organisierte Asylpolitik zu
sorgen haben. Die Kinderhilfsorganisation ist seit Jahren in vielen
Ländern mit langfristiger Entwicklungszusammenarbeit, aber auch mit
humanitärer Hilfe in Konfliktländern tätig und versucht so, die
Ursachen von Flucht zu bekämpfen. "Wenn Menschen keine Perspektive
für sich und ihre Kinder sehen, werden sie ihre Heimat verlassen",
betont Waffenschmidt, "World Vision sieht sich weiterhin in der
Verantwortung, die am meisten gefährdeten Menschen und besonders
Kinder zu erreichen und ihnen beizustehen, sie darin zu unterstützen,
sichtbar zu werden und Gehör zu finden."
Nach dem jüngsten Bericht der Vereinten Nationen wurden bisher nur
41% der für das Jahr 2015 erforderlichen Finanzmittel für die
Syrienhilfe ausgezahlt. Dies hat dazu geführt, dass die
Nahrungsmittelhilfen für Flüchtlinge in Libanon von monatlich 30
US-Dollar pro Person auf etwa 15 US-Dollar halbiert werden mussten.
Die meisten Asylsuchenden kommen aus Konfliktländern wie Afghanistan
oder Somalia oder Ländern, die zu den ärmsten der Welt gehören.
INFOS IM INTERNET
-zu den Nachhaltigkeitszielen: http://www.worldvision.de/unsere-ar
beit-wofuer-wir-uns-einsetzen-nachhaltige-entwicklung-globale-entwick
lungsziele.php
- zur Flüchtlingshilfe und Arbeit von World Vision:
http://www.worldvision.de.
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Youtube.
Pressekontakt:
Interviews mit dem Vorstandsvorsitzenden Christoph Waffenschmidt oder
den Experten zu Entwicklungsthemen vermittelt die Pressestelle unter
06172-763-151, -153, -159. Ab 22. September in New York über
Pressesprecherin Silvia Holten, +49 1752959758