(ots) -
Umfrage von A.T. Kearney und TNS Infratest zeigt: Mobilitäts-Apps
ja, vernetztes Auto eher nein
Fast zwei Drittel aller Deutschen nutzen elektronische
Mobilitätsdienste wie Apps oder Online-Routenplaner. Doch das digital
vernetzte Auto findet bislang nur wenig Anklang. Auch die Entwicklung
zum autonomen Fahren sieht jeder Zweite noch kritisch. Zu diesen
Ergebnissen kommt die Studie "Mobilitätsradar" von A.T. Kearney und
TNS Infratest. "Den Automobilherstellern ist es offenbar bisher noch
nicht gelungen, ihren Kunden den echten Mehrwert von vernetzten
Fahrzeugen zu vermitteln und der breiten Skepsis gegenüber der
Entwicklung von selbsttätig fahrenden Autos gezielt entgegen zu
wirken", sagt Karl Obermair, Projektleiter und Experte für
Mobilitätsservices bei A.T. Kearney. Winfried Hagenhoff, für die
Automobilforschung bei TNS Infratest verantwortlicher
Geschäftsführer: "Der echte Kundennutzen muss viel offensichtlicher
kommuniziert werden, damit sich breite Käuferschichten für ein
"connected car" entscheiden und eine Mehrpreisbereitschaft für die
Zusatzausstattung an Hard- und Software ebenso wie für die
abonnementhafte mobile Anbindung an die Datenautobahn geweckt wird."
A.T. Kearney hat gemeinsam mit den Forschern von TNS Infratest
eine Erhebung zum Thema Mobilität und Digitalisierung in Deutschland
durchgeführt. An der deutschlandweit repräsentativen Umfrage nahmen
Ende August 2015 über 1000 Personen ab 18 Jahren teil. Die nun
erstmals vorgelegte Barometerstudie wird künftig dreimal pro Jahr
veröffentlicht.
Wenig halten die Deutschen noch vom vernetzten Auto, das während
des Fahrens mit dem Internet verbunden ist. Nur jeder Zweite hat
davon bisher gehört und von denen, die das Thema kennen, halten rund
80 Prozent diese Funktion für unwichtig. Rund 60 Prozent der
Autofahrer befürchten einen Missbrauch ihrer Daten.
Nahezu ebenso groß ist die Skepsis der Deutschen was das Thema
"autonomes Fahren" betrifft. Jeder Zweite, der vom fahrerlosen Auto
gehört hat, sieht die Entwicklung kritisch und nur jeder Vierte
positiv. "Neben der Angst vor Datenmissbrauch haben viele Autofahrer
vor allem Zweifel daran, ob die Technik auch bei 160
Stundenkilometern zuverlässig funktioniert", erläutert Obermair.
Technologische Innovationen sind aber nur ein Trend der mobilen
Zukunft. "Mobilität wird zunehmend ein digitaler Service", erklärt
Obermair. Die Studie unterscheidet fünf Mobilitätstypen, die
hinsichtlich der digitalen Möglichkeiten unterschiedlich agieren:
Überzeugte Autofahrer, Nutzer des ÖPNV ohne Alternativen, flexible
Autofahrer, mobile Städter und analoge Autofahrer.
Vorreiter für die Mobilität von morgen dürfte demnach die Gruppe
der sogenannten "mobilen Städter" sein, die etwa ein Fünftel der
Bevölkerung ab 18 Jahren ausmacht. In dieser jungen, gebildeten und
hochdigitalisierten Zielgruppe verfügen zwar zwei Drittel aller
Befragten noch über einen eigenen Pkw, aber der ist dank Car Sharing
und digitaler Mitfahrservices für mehr als 90 Prozent im Grunde
verzichtbar geworden. Grund dafür ist an erster Stelle mit anderen
Verkehrsmitteln schneller am Ziel zu sein, gefolgt von hohen
Anschaffungskosten. Für jüngere Menschen spielen zudem die
Umweltbelastungen, hohen Unterhaltskosten und der Stress, den Staus
und Parkplatzsuche verursachen, eine große Rolle.
Generell zeigt sich, dass nur 44 Prozent der Autofahrer unter 30
Jahren das Auto als bevorzugte Möglichkeit betrachten, um von A nach
B zu kommen, während dieser Wert bei älteren Autofahrern noch bei
über 70 Prozent liegt. "Welche der digital verfügbaren und
transparent gemachten Mobilitätsoptionen - Flug, Bahn, Fernbus, Auto,
etc. - schließlich ausgewählt wird, entscheidet sich immer häufiger
primär nach Kosten- und Convenience-Aspekten, seltener nach dem über
ein eigenes Auto nach außen dargestellten Status. Smart wird es, aus
vielen Optionen die jeweils smarteste auszuwählen", resümiert
Hagenhoff.
Ãœber A.T. Kearney
A.T. Kearney zählt zu den weltweit führenden
Unternehmensberatungen für das Top-Management und berät sowohl global
tätige Konzerne als auch führende mittelständische Unternehmen und
öffentliche Institutionen. Mit strategischer Weitsicht und operativer
Umsetzungsstärke unterstützt das Beratungsunternehmen seine Klienten
bei der Transformation ihres Geschäftes und ihrer Organisation. Im
Mittelpunkt stehen dabei die Themen Wachstum und Innovation,
Technologie und Nachhaltigkeit sowie die Optimierung der
Unternehmensperformance durch das Management von Komplexität in
globalen Produktions- und Lieferketten. A.T. Kearney wurde 1926 in
Chicago gegründet. 1964 eröffnete in Düsseldorf das erste Büro
außerhalb der USA. Heute beschäftigt A.T. Kearney rund 3.500
Mitarbeiter in über 40 Ländern der Welt. Seit 2010 berät das
Unternehmen Klienten klimaneutral.
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