(ots) - Papstbesuch auf Kuba: Hilfswerk Adveniat
erwartet Ermutigung
Geschäftsführer Klaschka hofft auf Fortschritte bei der
Religionsfreiheit
Osnabrück. Vom Papstbesuch auf Kuba erhofft sich das
Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat eine Ermutigung zu Reformen in dem
sozialistischen Land. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (Freitag) sagte Adveniat-Geschäftsführer Bernd Klaschka:
"Ich erwarte von Papst Franziskus, dass er dazu beiträgt, dass die
Bewohner auf der Insel stärker ihr Leben selbst in die Hand nehmen
können."
Zwar gebe es auf Kuba die grundsätzliche Bereitschaft zur Öffnung.
Dieser Schritt sei aber nach vielen Jahren der Isolation mit Ängsten
verbunden. "Ich erhoffe mir, dass der Papst die Menschen ermutigt,
offen zu sein für Neues", sagte Klaschka. - Papst Franziskus beginnt
am Samstag, 19. September seinen Besuch auf der Karibikinsel Kuba und
wird bis zum 22. September bleiben. Anschließend wird das
Kirchenoberhaupt die USA besuchen und am 23. September eine Rede vor
dem Weißen Haus in Washington halten.
Klaschka sagte, auch die USA müssten sich öffnen, damit es
Fortschritte auf Kuba gebe. Durch seinen Besuch in beiden Ländern
wolle der Papst ein entsprechendes Zeichen setzen. Die Reise von
Franziskus werde vermutlich nicht zu Verbesserungen bei der Presse-
und Meinungsfreiheit auf Kuba führen, führte der
Adveniat-Geschäftsführer aus. "Dafür sitzt das System zu fest im
Sattel". Auch sei die Kontrolle durch die Geheimpolizei sehr
intensiv. Fortschritte seien aber im Hinblick auf die
Religionsfreiheit denkbar. Bei der Öffnung für die Religionen habe
sich die Regierung in Havanna bereits in den vergangenen Jahren
bewegt. So habe Präsident Raùl Castro 2014 den Karfreitag zum
offiziellen Feiertag erklärt. Der Papst werde als Lateinamerikaner
wahrscheinlich kritische Fragen zur Politik ansprechen, "aber das
wird auf sehr diskrete Art und Weise geschehen".
Adveniat ist nach Angaben von Klaschka einer der wichtigsten
Unterstützer der katholischen Kirche auf Kuba, die jedes Jahr mit
mehr als einer Million Euro gefördert werde. Alle Diözesen würden
tatkräftig von dem Lateinamerika-Hilfswerk unterstützt. Außerdem gebe
es Kurse, die zu einer langsamen Öffnung des Systems beitrügen.
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