(ots) - Die vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft
e.V. begrüßt die Initiative von Ministerpräsident Horst Seehofer, bei
der Suche nach einer Friedenslösung für Syrien eine engere
Zusammenarbeit mit Russland zu suchen und entsprechende Gespräche mit
Präsident Putin aufzunehmen. vbw Präsident Alfred Gaffal: "Als
bayerische Wirtschaft haben wir schon immer die Notwendigkeit betont,
am Verhandlungstisch zu bleiben und die historisch gewachsenen guten
Beziehungen zu Russland nicht abreißen zu lassen. Ebenso wie die USA
brauchen wir Russland nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht, sondern
auch als strategischen Partner, um gemeinsam die globalen Probleme zu
lösen. Dazu zählt auch der 'IS - Islamische Staat', der eine der
Grundursachen für die hohen Flüchtlingszahlen ist. Die Situation in
Syrien ist ohne Russland nicht in den Griff zu bekommen. Als erstes
Signal der Annäherung müssen jetzt die Voraussetzungen geschaffen
werden, damit unverzüglich die Wirtschaftssanktionen gegen Russland
aufgehoben werden."
Gaffal betont, dass die Sanktionen die politische Situation im
Russland-Ukraine-Konflikt nicht verbessert haben. "Im Gegenteil: Sie
schaden den Mitgliedstaaten der EU ebenso wie Russland. Es nützt
niemandem und löst keine Krise, wenn sich Russland andere
Handelspartner sucht. Gute wirtschaftliche Beziehungen dagegen können
zur Stabilisierung der politischen Lage beitragen."
Auch bayerische Unternehmen sind von den Auswirkungen der
Sanktionen massiv betroffen. "Die jüngsten Exportzahlen Bayerns
zeigen, dass der Außenhandel mit Russland im Vergleich zum Vorjahr
regelrecht eingebrochen ist", so Gaffal. Nachdem sich die
Handelsbeziehungen zwischen Bayern und Russland von 2003 bis 2013
deutlich intensiviert hatten, sind die Exporte seit August 2014
spürbar gesunken. Im Jahr 2014 sanken die bayerischen Exporte um mehr
als 13 Prozent, im ersten Halbjahr 2015 fielen sie um weitere 39
Prozent. Gaffal: "Wenn sich die Exportentwicklung des bisherigen
Jahresverlaufs bis zum Jahresende so fortsetzt, werden wir also um
mehr als 50 Prozent unter dem Niveau von 2013 sein."
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