(ots) - Umstrittene Werkverträge: Fleischbranche will
Tausende Jobs umstellen
Selbstverpflichtung sieht deutsches Arbeitsrecht für Schlachter
und Zerleger vor - Montag Termin bei Gabriel
Osnabrück.- Tausende Werkvertrags-Arbeiter in der deutschen
Fleischindustrie können sich Hoffnung auf ein besseres
Beschäftigungsverhältnis machen: Wie die "Neue Osnabrücker Zeitung"
(Samstag) berichtet, sollen bis Juli 2016 sämtliche Jobs in
Schlachthöfen und Fabriken der Branchengrößen Tönnies, Wiesenhof,
Westfleisch, Danish Crown und Vion auf deutsches Arbeitsrecht
umgestellt werden. Die Zeitung beruft sich auf den Entwurf einer
Selbstverpflichtung der Unternehmen. Die Unternehmen wollen das
Papier am Montag bei einem Spitzentreffen mit
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) vorstellen, schreibt
die "NOZ". Bislang sind die Arbeiter häufig bei Subunternehmen aus
Ost- oder Südosteuropa angestellt. Immer wieder war in der
Vergangenheit über Ausbeutung der Arbeitskräfte berichtet worden.
Wie die Zeitung aus dem Entwurf zitiert, wollen die Unternehmen
ihre Strukturen so umstellen, "dass sich sämtliche in ihren Betrieben
eingesetzte Beschäftigte in einem in Deutschland gemeldeten,
sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis befinden".
Zugleich wollen sich die Konzerne verpflichten, dass konsequent
deutsches Arbeitsrecht Anwendung findet. Genannt werden Vorschriften
zur Arbeitszeit, Kündigungsschutz und Entgeltfortzahlung. Der Entwurf
sieht laut "NOZ" für Subunternehmer, die sich nicht an die
Selbstverpflichtung halten, "erhebliche Vertragsstrafen und ein
außerordentliches Kündigungsrecht" vor.
Die Fleischkonzerne kündigen zudem an, den Anteil ihrer
Stammbelegschaft erhöhen zu wollen. So sollen Werkvertragsarbeiter
künftig bei der Vergabe von Ausbildungsplätzen oder freien
Arbeitsstellen bevorzugt berücksichtigt werden. Als Ziel nennen die
Unternehmen in dem Entwurf, die "vollständige und dauerhafte
Integration in den deutschen Arbeitsmarkt". Die getroffenen Maßnahmen
seien "ein Schritt zur Verbesserung der Arbeits- und
Lebensbedingungen von Beschäftigten der Fleischwirtschaft", zitiert
die "NOZ" aus dem Entwurf.
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