(ots) - Viele Reifenhersteller nehmen leichte Schwächen
bei Nässe in Kauf, um die Leistungsfähigkeit ihrer Produkte auf
Schnee und Eis, trockener Fahrbahn sowie bei Rollwiderstand und
Verschleiß zu verbessern. Das ist das Ergebnis des Winterreifentests
2015 von ADAC und Stiftung Warentest. Das ADAC-Urteil "gut" wurde
fünfmal vergeben. Mit 25 von 35 getesteten Modellen erhielt ein
Großteil der Produkte das Urteil "befriedigend". "Ausreichend" gab es
einmal, mit "mangelhaft" wurden vier Modelle bewertet. Wer beim
Reifenkauf Preise vergleicht und seine Fahrgewohnheiten
berücksichtigt, kann auch bei neuen Modellen ein Schnäppchen machen.
Die Hersteller haben bei der Entwicklung neuer Pneus mit einem
Zielkonflikt zu kämpfen, weil ein bestmögliches Abschneiden bei Nässe
physikalisch im Widerspruch zu praktisch allen anderen
Leistungsmerkmalen eines guten Winterreifens steht. Ein Beispiel:
Während für ein optimales Verhalten bei Nässe tiefe längliche Rillen
im Reifen nötig sind, die ein Aufschwimmen des Fahrzeugs bei Nässe
verhindern, sind für gute Griffigkeit auf Schnee eher Querrillen
gefragt. Tiefe Längsrillen für Nässe stehen außerdem im Konflikt zu
stabilem Kurvenverhalten auf trockener Fahrbahn. Im Ergebnis
entwickeln die Hersteller ausgewogene Reifen ohne Leistungsspitzen
bei einzelnen Kriterien, die im Winterreifentest des ADAC daher eher
durchschnittlich abschneiden.
Besonders ausgewogen und auf hohem Niveau sind bei den
Winterreifen in der Dimension 165/70 R14T (Kleinwagen, zum Beispiel
VW Polo) der Goodyear UltraGrip 9 und der Michelin Alpin A4, die
beide mit der Gesamtnote 2,2 ("gut") bewertet werden. Der Goodyear
UltraGrip 9 erreicht die Bestnote bei Nässe und verursacht einen
geringen Spritverbrauch, der Michelin Alpin A4 erzielt im Verschleiß
die höchste Laufleistung. Mit der Gesamtnote 2,3 ("gut") hat außerdem
der Dunlop Winter Response 2 abgeschnitten, der Bestnoten auf Schnee
und Eis sowie beim Spritverbrauch erzielte. Bei den Winterreifen der
Dimension 205/55 R16H (untere Mittelklasse, zum Beispiel VW Golf) hat
der Continental ContiWinterContact TS 850 mit der Gesamtnote 2,0
("gut") abgeschnitten. Er erzielte Bestnoten bei Nässe, Schnee und
beim Verschleiß. Ebenfalls mit "gut" bewertet (Gesamtnote: 2,4) wurde
der Yokohama W.drive V905 mit Bestnote auf trockener Fahrbahn.
Autofahrer, die ihre Fahrgewohnheiten kennen, können auch im
großen Mittelfeld der mit "befriedigend" bewerteten Reifen ein
passendes Produkt für ihre Zwecke finden. Pneus, die zum Beispiel
etwas schwächer in den Kategorien Spritverbrauch oder Verschleiß
abschneiden, eigenen sich dennoch gut für Zweit- oder Drittwagen, die
auf kürzeren Strecken eingesetzt werden. Reifen mit leichten
Schwächen bei Schnee und Eis sind für Autofahrer interessant, die in
schneearmen Regionen zu Hause sind oder die grundsätzlich nicht auf
winterlichen Straßen fahren. Die Modelle aus dem Mittelfeld sind
häufig deutlich günstiger als die Pneus, die in der Bewertung die
Note "gut" eingefahren haben.
Für den ADAC-Winterreifentest 2015 hat der Club gemeinsam mit der
Stiftung Warentest 35 Winterreifenmodelle in den Größen 205/55 R16H
(untere Mittelklasse, zum Beispiel VW Golf) und 165/70 R14T
(Kleinwagen, zum Beispiel VW Polo) unter die Lupe genommen. Der
Reifentest berücksichtigt wichtige Sicherheitskriterien wie das Fahr-
und Bremsverhalten auf nasser und trockener Fahrbahn, bei
winterlichen Straßenverhältnissen und Aquaplaning sowie Eigenschaften
wie Geräuschpegel, Kraftstoffverbrauch, Höchstgeschwindigkeit und
Verschleiß.
Zu diesem Pressetext bietet der ADAC unter www.presse.adac.de
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